Von Adrian Rahmani
Seit 2014 findet in über 20 Grundschulen im Kreis Bad Kreuznach das Präventionstraining “Mut tut gut” mit der Unterstützung der Alex-Jacob-Stiftung statt. Am 10. April war der Veranstaltungsort die Gräfenbachhalle für einen teil der Schülerinnen und Schüler der Grundschule Hargesheim. Den Viertklässlern wurde von der Trainerin Melanie Riedel durch theoretischen Unterricht sowie realitätsbezogene Übungen, beispielsweise in Rollenspielen, Mittel der Gewaltprävention nähergebracht. Dabei steht im Vordergrund, dass die Kinder ein Ja-und-nein-Gefühl entwickeln.
Sie sollen lernen ihre Grenzen zu kommunizieren und die Grenzen Anderer zu respektieren, so Schulleiterin Sonja Hexel. “Wie verhalte ich mich, wenn ein Fremder mich anspricht?” Dieses Szenario wurde in Rollenspiel und Filmsequenzen gezeigt, danach besprochen und definiert. Der Notschrei, in Gefahrsituationen “Feuer”, wird mit den Kindern einstudiert. Den Sicherheitsabstand zu fremden Menschen einzuhalten, wird nicht nur mündlich, sondern auch in einem Praxisbeispiel den Kindern nähergebracht. Eine ältere Frau, die ihre Katze sucht – von Melanie Riedel gespielt – betrat das Schulgelände, auf dem die Kinder auf Ihre Eltern warten.
Sie konnten das Gelernte anwenden, den Abstand zu der fremden Frau wahren und danach das Rollenspiel in der Gruppe reflektieren. Mit dem Lernziel: Stopp bedeutet auch Stopp. Und diese Grenzen gilt es zu respektieren. Vor 10 Jahren war ich einer der ersten Grundschüler, damals der Dr.-Martin-Luther-King-Grundschule, die an dem Projekt von “Mut tut gut” mit Unterstützung der Alex-Jacob-Stiftung teilnehmen durften. Trainerin Melanie Riedel hatte schon damals das Programm organisiert und durchgeführt. Sie hat sich sehr gefreut, dass ich selbst nach so langer Zeit die einzelnen Maßnahmen und Rollenspiele noch im Kopf hatte. Und ich bin froh, dass diese tolle Idee jetzt schon so lange Früchte trägt.