Gewittersturm läßt Baugerüst auf Nachbarhaus krachen

Am frühen heutigen Donnerstagabend (19.5.2022) gegen 18 Uhr fegte ein Gewittersturm über Bad Kreuznach hinweg. In der historischen Neustadt hatte ein im Bereich “Kaltes Loch” am Aufstieg zur Kauzenburg aufgestelltes Baugerüst den Starkwindboen nichts entgegenzusetzen. Und stürzte auf das Nachbarhaus. Dies löste einen Großeinsatz der Freiwilligen Feuerwehr aus. Die rückte mit beiden Drehleitern und rund drei Dutzend Kräften aus.

Zunächst erkundeten die Kräfte unter Leitung von Christian Weitzmann (Zugführer Löschbezirk Nord) den Schadenort und konnten zu ihrer großen Freude feststellen: es sind keine Personenschäden zu beklagen. Zur Absicherung und Bergung des gestürzten Gerüstes wurde die bauausführende Firma herbeizitiert. Gemeinsam nahmen dann Kräfte der Feuerwehr und der Baufirma in den Abendstunden die Bergung und Sicherung des Gerüstes vor (weiterer Bericht folgt).

Aus dem Korb der Drehleiter konnte sich die Einsatzleitung zunächst einen genauen Lageüberblick verschaffen. Später war eine Ausleuchtung des Schadenbereiches möglich.
Beide Drehleitern und weitere Einsatzfahrzeuge standen zunächst in der Hochstrasse zum Einsatz bereit.
Eine Drehleiter wurde sodann rückwärts fahrend über die Postrasse durch die Mannheimer Strasse zum Zwingelbrunnen bis ins Kalte Loch gefahren. Eine fahrerische Meisterleistung, bei der sich der hohe Ausbildungs- und Übungsstand der Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach einmal mehr als einsatzerleichternd bewies.
Der Einsatz wurde immer wieder von Wind und Starkregen erschwert.

Aktualisierung durch eine Presseinformation der Freiwilligen Feuerwehr vom 20.5.2022 um 2:48 Uhr

Demnach wurden die Rettungskräfte am 19.5.2022 gegen 18:45 Uhr durch Bewohner von einem umgestürzten Gerüst im Bereich Mannheimer Strasse / Kaltes Loch informiert. Vor Ort bestätigte sich diese Lage: ein Baugerüst an einem in Renovierung befindlichen Gebäude in der Mannheimer Strasse (Hinterliegergrundstück) war in Richtung Kaltes Loch umgestürzt. Gerüstteile lagen in der Straße und fielen auf die Dächer der Nachbarhäuser. Weitere lose Teile drohten abzustürzen. Personen wurden glücklicherweise keine verletzt. Der Einsatzleiter forderte nach der Erkundung umgehend die Höhenrettungsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Ingelheim und den Bausachverständigen des THWs nach.

Die Einsatzkräfte begannen mit den Sicherungsmaßnahmen des verbogenen und schief stehenden Gerüstes. Hierfür wurden neben den Löschbezirken Nord, Süd und Ost auch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Rüdesheim eingesetzt. Zunächst musste das ganze benötigte Material wie Werkzeuge, Baumaterial, Absicherungsmaterial und Beleuchtungsgerät auf das Dach und die oberste Etage des in Renovierung befindlichen Gebäudes getragen werden. Über den Korb der Drehleiter wurde der Dachbereich ausgeleuchtet. Stück für Stück trugen die an Leinen gesicherten Höhenretter die einzelnen Gerüstteile ab. Das noch stehende Gerüst wurde mit einem Mehrzweckzug zunächst gesichert, dann wieder zur Hauswand gezogen und dort gesichert.

Mit einem zweiten Mehrzweckzug wurde das über die Dachkante hängende Gerüst nach und nach zurückgezogen, so dass es sicher auflag. Alle losen Teile wurden entfernt und sicher gelagert. Die vor Ort befindlichen Polizeibeamten nahmen den Vorfall auf. Auch Mitarbeiter der Gerüstbaufirma kamen vor Ort. Die Mannnheimer Strasse war während des Einsatzes zwischen Zwingel und Klappergasse durch die Einsatzfahrzeuge gesperrt. Insgesamt 72 Einsatzkräfte waren insgesamt unter Leitung von Christian Weitzmann (Zugführer Löschbezirk Nord) sieben Stunden lang im Einsatz.