Berufsbetreuer*Innen gesucht

Viele Personen sind in ihrem Alltag auf die Unterstützung von Berufsbetreuerinnen und -betreuern angewiesen. Diese helfen ihren Klientinnen und Klienten, die etwa durch Erkrankungen oder Unfälle eigenständig dazu nicht im Stande sind, unter anderem bei der Regelung ihrer Finanzen, Behördenangelegenheiten, Arztgängen oder anderem. Rund 60 Berufsbetreuerinnen und Betreuer sind derzeit bei der Kreisverwaltung angesiedelte Betreuungsbehörde formell registriert. Für die kommenden Jahre rechnet die Betreuungsbehörde mit einem deutlichen Rückgang. „Zahlreiche Betreuerinnen und Betreuer werden n naher Zukunft unter anderem aus Altersgründen die Berufstätigkeit einschränken oder sogar ganz aufgeben“, fürchtet Oliver Kohl, der Erste Kreisbeigeordnete.

Um die zu erwartende Lücke rechtzeitig mit qualifizierten Berufseinsteigern oder Fachpersonal schließen zu können, wirbt er gemeinsam mit der Betreuungsbehörde gezielt um neue Berufsbetreuerinnen und Betreuer. „Mit dem Problem des Rückgangs unserer registrierte Berufsbetreuenden stehen wir in Rheinland-Pfalz nicht alleine da. Im Gegenteil: Die Zahl der Berufsbetreuenden wird Land auf, Land ab in den kommenden Jahren merklich zurückgehen“, verdeutlicht Kohl. Auch daher seien die kommunalen Betreuungsbehörden gemeinsam mit dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung in Mainz auf der Suche nach Ansätzen, um die zu erwartende Reduktion aufzufangen.

Neben dem Schulterschluss auf Landesebene wurde dieses wichtige Thema auch in der regionalen Pflegekonferenz, zu der der Erste Kreisbeigeordnete Herrn Oliver Kohl eingeladen hatte, aufgegriffen und mit den anwesenden Konferenzteilnehmern erörtert. Alle Konferenzteilnehmenden kommen aus dem Pflegebereich. Zu ihnen zählen unter andere verschiedene Pflegedienste, der MDK, Pflegestützpunkte, Altenheime oder weitere Anbieter von anderen Pflegeleistungen. Das Problem wird über Organisationen und Dienstleister hinweg wahrgenommen, weshalb Lösungsansätze gefunden werden müssen. Der Vertreter der überörtlichen Betreuungsbehörde, Achim Rhein, sicherte dabei umfassende Unterstützung zu.

Ziel müsse es sein, die notwendige Bewerbung dieses Berufsbildes zu gestalten und ein gesellschaftliches Bewusstsein dafür herzustellen, welches die Betreuerbranche fördert, waren sich die Konferenzteilnehmenden einig. Auf Landesebene sei bereits ein Arbeitskreis gebildet worden, um eine Verbesserung der Betreuungsvergütung zu erreichen, berichtete Rhein. Neben der zentralen Aktion auf Landesebene wird die Betreuungsbehörde Bad Kreuznach darüber hinaus in den kommenden Wochen über weitere Schritte zur Betreuergewinnung informieren. Interessierte Personen können sich an die Ansprechpersonen der Geschäftsstelle der Betreuungsbehörde in der Kreisverwaltung Bad Kreuznach sind Karl-Friedrich Peter (0671/803-1430) und Mareike Kallenbach (0671/803-1402) wenden.

Die rechtliche Betreuung dient der Unterstützung und dem Schutz von Menschen, die aufgrund einer psychischen Krankheit oder einer geistigen Einschränkung ihre Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht (mehr) eigenständig regeln können. Jede Person kann durch einen tragischen Unfall, eine schwere Krankheit oder im Alter in eine solche Situation geraten. In diesem Fall stellt das Gericht den betroffenen eine rechtlich betreuende Person zur Seite. Diese unterstützt die betroffenen Menschen, zum Beispiel bei der Regelung der Finanzen, beim Umgang mit Behörden, bei der Organisation von sozialen oder pflegerischen Diensten, bei der Ermöglichung oder Sicherstellung medizinischer Behandlungen, Regelung von Vermögensfragen etc. Dabei steht die Selbstbestimmung der Klientinnen und Klienten im Fokus. Rechtliche Betreuung versteht sich als Unterstützungsprozess und Hilfe zur Teilhabe.

Text: Kreisverwaltung Bad Kreuznach