Fette Beute beim Ippesheimer Umwelttag

Gastbeitrag von
Bernd Burghardt

Leider sah sich Petrus nicht in der Lage, die zahlreichen freiwilligen Helfer:innen bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Dennoch kann man den Umwelttag 2024 als erfolgreiche Aktion verbuchen! Sage und schreibe 41 Helfer:innen fanden sich bis kurz nach dem Startgong ein, um den Dreck von anderen wegzuräumen. Erfreulich war, dass sehr viele Kinder in die Fußstapfen ihrer Eltern treten möchten. Und sich für eine saubere Gemarkung einsetzen. Nach dem motivierenden Beginn kam dann gleich die ärgerliche Ernüchterung: der gesammelte Müllhaufen ist auch in diesem Jahr wieder zu groß geworden.

Und was nützt eine wiederkehrendes Gejammer wegen des unaufhaltsamen Klimawandels, wenn nicht einmal die Basiskompetenz beim Umweltschutz praktiziert wird? Was bringt das Fahren mit E-Autos, wenn reihenweise Altreifen in der Natur beseitigt werden? Es scheint unzumutbar zu sein, nach dem Kauf eines neuen Reifensatzes im Wert von 500 EUR auch noch 20 EUR für Altreifenentsorgung hinzulegen. Es scheint guter Brauch zu sein, mit dem umweltfreundlichen Auto ins Fastfood-Drive-in zu fahren, um dann spätestens in Ippesheim den Restmüll aus dem Auto zu werfen.

Und es scheint ebenso kein schlechtes Gewissen zu bereiten, wenn man das Fehlverhalten seiner Vorgänger:innen kopiert. Und seinen Müll auch noch dazu legt, wo schon welcher liegt. Hinsichtlich der Zusammensetzung der Müllfraktion gabs keine großen Überraschungen. Die Menge an Müll korrespondiert mit der Dummheit der Menschen, die ihn achtlos in der Natur hinterlassen. Ausnahme ist schlechtestenfalls eine Anzahl als gefährlich deklarierter Hochdruckkartuschen, die zu allem Überfluss noch nicht einmal leer waren. Insofern stehen sie im Ranking der unverschämten Gedankenlosigkeit in diesem Jahr an erster Stelle.

Schließen wir diesen Bericht dennoch mit einem positiven Gedanken: die Kinder, die bereit sind, alle zwei Jahre den Dreck von anderen aufzuräumen, werden bestimmt achtsam mit dem Geschenk Erde umgehen! Anmerkung der Redaktion: Georg Bürger, der Chef der Bad Kreuznacher Saubermänner vom Bauhof, hat sich über das Engagement in Ippesheim sehr gefreut: “Kompliment für die große Anzahl an Helfern. Und deren positive Einstellung für die Sache”. Abgeholt wird der gesammelte Unrat am Montag, damit die Sonntagsspaziergänger die Möglichkeit haben den Müllberg in Augenschein zu nehmen.

Bernd Burghardt ist seit Jahrzehnten ehrenamtlich als Ortsvorsteher des Stadtbezirkes Ippesheim tätig