Stadt investiert 750.000 Euro in die Sanierung der Gradierwerke

Gastbeitrag von
Dr. Michael Vesper

Neun Gradierwerke mit einer Gesamtlänge von 1.250 Metern befinden sich zwischen den Kurparks von Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein. Sechs davon stehen mittendrin – im Salinental. Die großen Dornwände und Holzstellagen mit einer Höhe von bis zu neun Metern erfordern permanenten Unterhaltungsaufwand. Im Durchschnitt alle 15 Jahre müssen die Schwarzdornbündel ausgebaut und durch neue ersetzt werden – und dabei wird dann auch gleich das Tragwerk rundum erneuert. Bei 2,5 Kilometern Bedornungsfläche sind Dornwände mit einem Gesamtvolumen von 20.000 Quadratmetern der Reihe nach zu erneuern.

Bereits Anfang Februar besichtigte Stadtratsmitglied Gerhard Merkelbach (links) die Arbeiten am Gradierwerk IV.

Ist man an einer Stelle fertig, geht es an einer anderen weiter. So kommen den in einem Umlauf Kosten in Höhe von 12 Millionen Euro zusammen. Diesmal führt die Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach GmbH (GuT) im Auftrag der Stadt umfangreiche Sanierungsarbeiten am Gradierwerk 4 (neben den Tennisplätzen) und am Gradierwerk 9 im Kurpark Bad Münster am Stein durch. In Bad Münster kommt die Sanierung zum Abschluss, die vor zwei Jahren begonnen hat. Der älteste Teil wird nun abschließend bis Ende März fertig gestellt und in Betrieb genommen. Bereits vollendet sind die Arbeiten an der Holzkonstruktion – neue Streben waren einzubauen, zahlreiche Durchdringungen in der Bodenplatte abzudichten.

Anfang März erfolgt auf einer Länge von 80 Metern der Einbau von 11.000 Dornbündeln. Insgesamt waren im Zuge der Sanierung des zum größeren Teil 2009 neu errichteten Gradierwerks 45.000 Dornenbündel in Handarbeit in das Holzgestell einzubauen. Es sind für den letzten Teilabschnitt Kosten in Höhe von ca. 300.000 € eingeplant. Noch umfangreicher sind die Arbeiten am mit 320 Metern längsten Gradierwerk der Stadt im Salinental. Die Sanierung der Dornwände erfolgt seit vergangenem Jahr nach und nach und wird in den kommenden drei Jahren fortgesetzt. Diesmal wird auf 160 Metern Länge die Kompletterneuerung vorgenommen.

Das bedeutet, das die Dornen tragende Lattengerüst wird vollständig ausgetauscht, 32.000 Dornbündel, angeliefert aus Polen, werden ausgeladen, auf die Krone gebracht und in die Wand gepresst. 450.000 Euro wird dies kosten. Die Arbeiten werden sich bis nach Ostern erstrecken. Um das Arbeitspensum realisieren zu können, werden die Arbeiten einerseits von den vier Salinenarbeitern der GuT, andererseits von Fremdfirmen durchgeführt. Nur das erste Quartal kommt für die Umsetzung in Frage. Denn die Dornen müssen im November bestellt und in den ersten Monaten des Jahres geerntet und geliefert werden. Während der Saison gibt es keine ausreichende Arbeitskapazitäten und außerdem soll die Berieselung so weit wie möglich im April in Gang gesetzt werden.

Zudem sind vielerlei kleinere Unterhaltungsarbeiten in Angriff zu nehmen. Von besonderem Interesse sind dabei die fachgerechten Reparaturen der Bruchsteinfundamente des Gradierwerks am Haus des Sportes. Denn bei den über 30 Pfeilern handelt es sich tatsächlich um die ältesten Anlagenteile des Salinentals. Sie stammen von Gradierwerken, die um 1780 errichtet wurden und sind der Grund dafür, dass dieses Gradierwerk das einzige ist, das als Einzeldenkmal unter Schutz gestellt ist. Insgesamt gilt für das Salinental und die Kurparks der sogenannte Ensembleschutz – d.h. sie sind als stadtbildprägende Gesamtanlagen im Erscheinungsbild zu erhalten. Die Ausbesserung des Mauerwerks wird ca. 20.000 € kosten. Etliche Pfeiler sind bereits saniert.

Dr. Michael Vesper ist Geschäftsführer der GuT GmbH der Stadt Bad Kreuznach