Stoppschilder an der Kreuzung Mannheimer und Rheinstrasse werden fortgesetzt ignoriert

Die Kreuzung Mannheimer und Rheinstrasse ist ein Bad Kreuznacher Unfallschwerpunkt. Obwohl es dort keine Querungshilfe für Fußgänger*Innen oder gar Zebrastreifen gibt, sind es aber nicht Passanten, die per Pedes unterwegs sind und angefahren werden. Sondern Autofahrende nehmen anderen die Vorfahrt. Die ist seit Jahrzehnten unmissverständlich geregelt. Zugunsten der Mannheimer Strasse. Trotzdem brettern immer wieder – auch Ortsansässige und – kundige – ohne Anzuhalten auf der Rheinstrasse über die Mannheimer. Vor Jahren wurden daher die Stoppschilder optisch auffälliger gestaltet.

Doch auch das führte nicht zu einer Verbesserung der Verhältnisse. Für die von den Grünen beantragten vier Zebrastreifen fand sich im Planungsausschuss (PLUV) keine Mehrheit. Eine Ampel wurde wegen ihrer den Verkehrsfluss hemmenden Wirkung abgelehnt. Und statt dessen ein Kreisel empfohlen. Davon gibt es auch in der Nähe (etwa an der Kreuzung Mittlerer Flurweg / Neufelder Weg) einige. Aber wegen der hohen Zahl an Verkehrsbewegungen kommt laut Stadtverwaltung nur ein Großkreisel in Frage. Für den fehlt eigentlich der Platz.

Denn unter der großzügigen Grünfläche südwestlich der Kreuzung befindet sich ein aus statischen Gründen nicht überbaubares Regenwasserrückhaltebecken. Daher müsste der Kreisel auf der jetzigen Verkehrsfläche errichtet werden. Und würde über 250.000 Euro kosten. Geld, das in der Stadtkasse fehlt. Erfreulicherweise hat die örtliche Polizeiinspektion das Problem erkannt. Und macht jetzt etwas, das die sich korrekt verhaltenden Autofahrer*Innen nur begrüssen können. Sie kontrolliert an dieser Stelle häufiger.

Mit dem Erfolg, dass jedes Mal, so auch am Mittwochnachmittag der vergangenen Woche, eine Vielzahl an Stoppschildleugner*Innen verwarnt wird. Diese Methode wird zwar länger angewandt werden müssen, um zum Ziel zu kommen. Aber sie hat mehrere große Vorteile. Zum einen werden nicht alle ausgebremst. Und dann müssen nicht alle zahlen, weil einige wenige dumm tun. Sondern es zahlen nur jene, die Strassenschilder für Schnick-Schnack halten. Ausserdem macht die Polizei an dieser Stelle oft “Beifänge”. Auf See wird dieser zurück ins Wasser geschmissen. Nicht so an der Kreuzung Kreuzung Mannheimer und Rheinstrasse.

So ergab sich letzte Woche bei einem dort kontrollierten Fahrzeugführer Hinweise auf eine mögliche Betäubungsmittelbeeinflussung. Ein vor Ort durchgeführter Drogenschnelltest reagierte positiv auf die Stoffgruppe THC. Dem Fahrzeugführer wurde die Weiterfahrt untersagt und zu Beweiszwecken eine Blutprobe entnommen. Er muss nun im Rahmen des eingeleiteten Ordnungswidrigkeitenverfahren mit einem Fahrverbot von einem Monat sowie einer Geldbuße in Höhe von mindestens 500 Euro rechnen. Und das nur, weil er ein STOPP-Schild überfahren hat ohne vorher anzuhalten. Ein Fehler, den er nach Rückerhalt des Führerscheines hoffentlich nicht mehr macht.