Großbrand vernichtet Haus Dockendorff in der Rüdesheimer Strasse

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Ein Großbrand hat am heutigen Freitagnachmittag (2.2.2024) das Haus Dockendorff in der Rüdesheimer Strasse (vis-a-vis Metzgerei Grünewald im ehemaligen Haus der Kreishandwerkerschaft) vernichtet. Die Feuerwehr wurde nach Auskunft ihres Pressesprechers Alexander Jodeleit gegen 16 Uhr alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Kräfte stand das Gebäude bereits in Vollbrand. Vorrangiges Ziel war daher zunächst der Schutz des stadteinwärts gelegenen Nachbargebäudes. Dies gelang auch mit dem Einsatz einer Drehleiter. Beim Ausbruch des Brandes befand sich eine jüngere Frau im Gebäude.

Diese wurde von Zeugen dabei beobachtet, wie sie noch vor dem Eintreffen von Polizei und Rettungskräften Gegenstände aus dem Gebäude schleppte und in die brennenden Räumlichkeiten zurückkehrte. Ein aufmerksamer Mitarbeiter der auf der gegenüberliegenden Strassenseite befindlichen Zentrale des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Thilo Willer, hinderte die Frau durch Anwendung unmittelbaren Zwanges an von ihr beabsichtigten weiteren Eintritten in das brennende Gebäude und schützte diese damit vor unabsehbaren Folgen. Durch diesen Einsatz sind trotz des heftigen Brandgeschehens keinerlei Personenschäden zu beklagen.

Die Rauchwolke zog um kurz nach 16 Uhr über den Norden des Stadtgebietes bis nach Winzenheim.

Nach Erstversorgung durch den Rettungsdienst wurde die Frau aufgrund ihres Verhaltens von der Polizei vorläufig festgenommen. Gegenüber Zeugen hatte die Frau angegeben, der im Gebäude wohnende Hauseigentümer, der ältere Sohn der Familie Dockendorff, sei ihr Onkel. Wegen der noch laufenden Vor-Ort-Ermittlungen wollte die Polizei gegen 19:10 Uhr auf Anfrage nicht mitteilen, ob die vorläufige Festnahme (wie im Fall Viktoriastrasse vor zwei Wochen) kurzfristig wieder aufgehoben wurde.

Damals war die Festnahme ein ganzes Wochenende lang Thema in den Sozialen Medien und sorgte für – wie sich zeigte – grundlose Spekulationen, obwohl der Mann schon am Mittag des Brandtages wieder auf freien Fuss gesetzt worden war. Die Löscharbeiten zogen sich heute über Stunden hin. Zeugen geben als Grund dafür die vielen Sachen an, die im Brandgebäude gelagert waren. Noch über 90 Minuten nach Beginn der Brandbekämpfung loderten im Dachbereich immer wieder Flammen auf.

Gegen 18 Uhr wurde die zweite städtische Drehleiter eingesetzt. Erst gegen 18:35 Uhr war das offene Feuer endgültig erfolgreich bekämpft und die bis jetzt (19:20 Uhr) anhaltenden Nachlöscharbeiten begannen. Insgesamt waren und sind alle vier Löschzüge der Stadt, Kräfte der Feuerwehr Rüdesheim und der Rettungsdienste im Einsatz. Zusammen über 100 Personen (eine Aktualisierung erfolgt heute Nacht bis spätestens 4 Uhr. Weitere Berichte werden in der Samstags- und Sonntagsausgabe veröffentlicht).

Um Zugang zum Flachteil des Gebäudes zu schaffen, wurde die Feuerwehraxt eingesetzt.
Die Rüdesheimer Strasse wurde für den Verkehr in beide Richtungen zwischen Holzmarkt und Kinscherfstrasse gesperrt.
Auch über 90 Minuten nach Beginn der Löscharbeiten loderten im Dachstuhl immer wieder Flammen auf.
Wehrleiter Michael Seibel (rechts) und Oberbürgermeister Emanuel Letz waren vor Ort, wie auch der stellvertretende Wehrleiter Kai Mathias und andere Leitungspersonen.
Thilo Willer vom DRK griff ein, als sich eine Frau selbstgefährdend immer wieder in das brennende Gebäude begab.