Planiger Ortsbeirat stellt Strafanzeige gegen StreetBoy-Zerstörer

Die kleinen grünen Männchen sollen Kinder auf dem Weg von und zur Schule schützen. In dem sie die Autofahrer*Innen zum Aufmerken bewegen. In dieser Absicht hat der Planiger Ortsbeirat einige der “StreetBoys” vom Ortsteilbudget beschafft und aufgestellt. Obwohl die Kunststofffiguren niemanden ärgern, sind sie Ziel vielfältiger Aggressionen. Zuletzt wurden zwei in der Biebelsheimer Strasse aufgestellte StreetBoys “geköpft” und ihrer Fähnchen beraubt.

Ortsbeiratsmitglied Franz-Josef Haas (Faire Liste) schlug daher in der Sitzung des Gremiums am gestrigen Montagabend (29.1.2024) vor, ganz offiziell Strafanzeige gegen Unbekannt zu erstatten. Dem schlossen sich die anderen Mitglieder einmütig an. Den Papierkram wird Haas übernehmen. In den Sozialen Medien wurden am vergangenen Wochenende Hinweise auf einen Tatverdächtigen verbreitet, der im Suff gehandelt haben soll.

Franz-Josef Haas

Kommentar von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Das war eine sehr richtige Entscheidung des Planiger Ortsbeirates gestern Abend. Viel zu oft wird nämlich mit der Begründung, “es kommt ja sowieso nichts dabei heraus”, keine Strafanzeige erstattet, wenn Unbekannte städtisches – also unser aller – Eigentum zerstören. Diese Denkweise ist schon vom Ansatz her falsch. Und dient lediglich als Entschuldigung für Faulheit und Trägheit (auch vieler Privatpersonen). Mitunter sind es die selben Menschen, die einerseits lauthals über fehlenden Erfolg bei der Kriminalitätsbekämpfung lamentieren, aber selbst als Opfer oder Zeuge von Straftaten nichts unternehmen.

Und dabei übersehen, dass die personelle und technische Ausstattung der Polizei von den Daten der amtlichen Kriminalitätsstatistik wesentlich abhängt. Werden keine Strafanzeigen erstattet (weil das Arbeit macht und ja angeblich nichts dabei herauskommt), wird die Kluft zwischen den amtlich bekannten Fällen und der Erlebnisrealität der Menschen immer größer. Wenigstens die Stadt sollte mit guten Beispiel vorangehen. Und es dem Planiger Ortsbeirat nachmachen. Denn wenn die Zahl der Anzeigen sich den tatsächlichen Fällen wenigstens annähert, muss die Landespolitik reagieren. Und die Polizei besser ausstatten.