Heute und morgen Streik der Busfahrer*Innen der KRN-Subunternehmen

Sowohl am heutigen Donnerstag (18.1.2024) als auch am morgigen Freitag folgen die Busfahrer*Innen der privaten Subunternehmen einem Streikaufruf der Gewerkschaft ver.di. Das haben sowohl der Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund (RNN) als auch die Gewerkschaft in gesonderten Presseerklärungen mitgeteilt. Bis auf einzelne Unternehmen und Linien ist das ganze RNN-Gebiet davon betroffen. In den Landkreisen Mainz-Bingen, Bad Kreuznach und Birkenfeld streiken vor allem die privaten Dienstleister, so dass auch Fahrten der kommunalen Verkehrsunternehmen ausfallen.

Die Kommunalverkehr Rhein-Nahe (KRN), Nahverkehrsbetriebe Birkenfeld (NVB) sowie Scherer Reisen bemühen sich den Linienverkehr soweit wie möglich aufrecht zu halten. Ebenso planmäßig fahren die Busse der Stadtwerke Bingen und INGmobil. Vor allem in Bingen kann es allerdings im Schulverkehr ebenfalls durch den Einsatz von privaten Subunternehmen zu Ausfällen kommen. Folgende Fahrten entfallen voraussichtlich am heutigen Donnerstag in den Landkreisen Mainz-Bingen und Bad Kreuznach:

Linie 201, 07:19 ab KH Bahnhof B nach Ebernburg Schule
Linie 202, 05:32 ab KH Bahnhof A nach KH Bahnhof N
Linie 202, 12:32 ab KH Bahnhof A nach KH Bahnhof N
Linie 203, 09:30 ab KH Agnesienberg/ Schule nach KH Kuhberg
Linie 203, 10:08 ab KH Kuhberg nach KH Agnesienberg/Schule
Linie 203, 10:50 ab KH Agnesienberg/ Schule nach KH Kuhberg
Linie 203, 11:32 ab KH Kuhberg nach KH DEULA
Linie 203, 14:30 ab KH Agnesienberg/ Schule nach KH Kuhberg
Linie 203, 14:50 ab KH Agnesienberg/ Schule nach KH Kuhberg
Linie 203, 15:09 ab KH DEULA nach KH Kuhberg
Linie 203, 15:08 ab KH Kuhberg nach KH Agnesienberg/Schule
Linie 203, 15:32 ab KH Kuhberg nach KH DEULA
Linie 203, 15:52 ab KH Kuhberg nach KH Agnesienberg/Schule
Linie 203, 19:16 ab KH Agnesienberg/Schule nach KH Kuhberg
Linie 203, 18:42 ab KH Kuhberg nach KH Agnesienberg/Schule
Linie 204, 09:13 ab KH Hohe Bell nach Winzenheim Wendeplatz
Linie 204, 08:27 ab Winzenheim Wendeplatz nach KH Hohe Bell
Linie 204, 11:33 ab KH Hohe Bell nach Winzenheim Wendeplatz
Linie 204, 10:47 ab Winzenheim Wendeplatz nach KH Hohe Bell
Linie 204, 17:53 ab KH Hohe Bell nach Winzenheim Wendeplatz
Linie 204, 18:37 ab Winzenheim Wendeplatz nach KH Hohe Bell
Linie 205, 10:42 ab KH Bahnhof K nach KH Bahnhof N
Linie 205, 11:12 ab KH Bahnhof A nach KH Bahnhof N
Linie 205, 11:02 ab KH Bahnhof K nach KH Bahnhof N
Linie 205, 11:22 ab KH Bahnhof K nach KH Bahnhof N
Linie 205, 11:42 ab KH Bahnhof K nach KH Bahnhof N
Linie 205, 13:02 ab KH Bahnhof K nach KH Bahnhof N

Der Streik endet mit dem Ende der letzten Schicht am Freitag. „Die Arbeitgeberseite allein hat erneut diese Streikmaßnahmen zu verantworten“, erklärt der zuständige Verhandlungsführer von ver.di, Marko Bärschneider. Bereits im Dezember 2023 wurde im Rahmen der Tarifverhandlungen den Kolleginnen und Kollegen ein völlig unzureichendes Angebot von der Arbeitgeberseite vorgelegt, was nach den Worten der Beschäftigten „unterirdisch“ war und eine reine „Provokation“ darstellte. „Für den Fahrdienst legte uns die Arbeitgeberseite 2,45 % und 1,9 % auf den Tisch und setzte diese Provokation auch am heutigen Verhandlungstag fort.

Man war ebenfalls nicht bereit, im Linien- und Schülerverkehr das Angebot nachzubessern und hat auch klargestellt, dass kein weiterer Spielraum einer Erhöhung vorhanden sei. Im Bereich der Werkstätten und der Verwaltung legten die Arbeitgeber indes ein Angebot vor, welches grundsätzlich eine Basis für weitere Verhandlungen darstellt, allerdings ist man auch hier noch von einer Gesamteinigung weit entfernt. Insbesondere hatte man zu der geforderten Einmalzahlung überhaupt kein Angebot vorgelegt. Mit Entsetzen nehmen die Kolleginnen und Kollegen aus dem Fahrdienst zur Kenntnis, dass man im Fahrerbereich keinerlei Kompromissbereitschaft signalisiert.

„Im Kern geht es den Beschäftigten darum, die Folgen der hohen Inflation durch eine gerechte und angemessene Tariflohnerhöhung auszugleichen. Deshalb haben die Kolleginnen und Kollegen völlig zurecht im Gesamtpaket 500 € mehr Lohn- und Gehalt sowie eine Einmalzahlung von 3000 € gefordert, um den inflationsbedingten Verlust der letzten Jahre zu kompensieren“, so Bärschneider weiter. „Dies ist auch durch großes Engagement der Beschäftigten in vielen Tarifbereichen, insbesondere auch gerade im ÖPNV um uns herum und in angrenzenden Bundesländern in den letzten Monaten gelungen.

So verdient ein vergleichbarer Busfahrer im Fahrdienst des privaten Busgewerbes in Baden-Württemberg etwa 700 € mehr,“ erklärt der Tarif- und Branchenexperte von ver.di Christian Umlauf. Angesichts der völlig fehlenden arbeitgeberseitigen Kompromissbereitschaft im Fahrdienst hat die Tarifkommission beschlossen, der Arbeitgeberseite nun ein Ultimatum zu setzen. “Wenn uns bis zum nächsten Verhandlungstermin am 29.01.2024 kein verhandlungsfähiges Angebot vorliegt, werden wir in die Urabstimmung gehen. Damit könnten dann längere Streiks in der gesamten Fläche drohen und sich auch weitere Betriebe der Arbeitsniederlegung anschließen“, bekräftigt Christian Umlauf abschließend.

Quellen: RNN Rhein-Nahe-Verkehrsverbund GmbH und ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland, Sachgebiet Verkehr