5,61 Meter ist der neue 10-Jahre-Hochwasser-Höchstwert der Nahe

Beobachtet und berichtet von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Um 14:30 Uhr wurde am gestrigen Mittwochnachmittag (3.1.2024) am Nahepegel Bad Kreuznach mit 5,61 Meter der höchste Wert seit 2011 gemessen. Das ist der siebthöchste Wert seit über 30 Jahren. Trotzdem wird er nicht in die Höchstwerte-Statistik eingehen. Denn schon heute wird die Nahe am Vormittag nach einem vorübergehenden Abschwellen in der Nacht mit 5,69 Meter einen noch höheren Pegelstand erreichen. Diese noch vor zwei Tagen von der Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) Rheinland-Pfalz so nicht eingeschätzte Lage entstand durch die ergiebigen Regenfälle der vergangenen 48 Stunden.

Überall am Naheufer ist Land unter.

Weil unklar ist, wie gross die Wasseraufnahmefähigkeit der Böden im Einzugsgebiet der Nahe und ihrer Nebengewässer noch ist, kann die Nahe laut HVZ heute sogar auf bis zu 5,72 Meter ansteigen (Stand: 4.1.2024 um 00:40 Uhr). Die Hochwasservorhersagezentrale Rheinland-Pfalz erklärt das in ihrem Hochwasserbericht vom 3.1.2024 um 9 Uhr wie folgt: “Infolge der ergiebigen Regenfälle sind die Wasserstände der Nahe stärker angestiegen als erwartet. Am Pegel Oberstein wurde am frühen Morgen ein Höchststand von 243 cm und damit knapp über einem 2jährlichen Hochwasser (239 cm) erreicht.

In den Mengen von Treibgut befanden sich gestern auch viele Meter lange Baumstämme.

Am Pegel Martinstein bildete sich heute Morgen ein Höchststand von 397 cm und damit knapp oberhalb eines 2jährlichen Hochwassers (396 cm) aus. Am Unterlauf der Nahe bilden sich die Höchststände im Laufe des Nachmittags aus. Am Pegel Dietersheim wird am späten Nachmittag ein Höchstwasserstand im Bereich eines 2jährlichen Hochwassers (255 cm) erwartet. Im Anschluss daran wird mit insgesamt leicht fallenden Wasserständen gerechnet, wobei wegen vorhergesagter Regenschauer bis Donnerstag kurze, eher geringe Wiederanstiege möglich sind”.

Die Vorhersage für heute kündigt zwar einen leicht höheren Pegelstand als am gestrigen Mittwoch an, der aber deutlich unter der gefährlichen Marke lag. Und in den kommenden Tagen deutlich absinken wird.