Profitiert die Winzenheimer Kirmes von der Absage des Jahrmarktsfeuerwerkes?

Aus Spaß kann schnell auch mal Ernst werden. Der Sponti-Spruch über ungeplante Schwangerschaften hat auch im sonstigen Leben seine Berechtigung. Das hat gestern der Winzenheimer Ortsvorsteher Mirko Helmut Kohl erlebt. Als in der vergangenen Woche erstmals verwaltungsintern die Absage des Jahrmarkts-Feuerwerkes wegen anhaltender Trockenheit konkret ins Auge gefaßt wurde, meldete Kohl bei Jahrmarktsbürgermeister Schlosser Interesse an. Der hatte zuvor mehrfach bekanntgegeben, dass das Nachthimmel-Spektakel durch einen Sponsor bereits finanziert ist.

Wenn man solche Freunde hat, klappts (vielleicht) auch mit dem Feuerwerk: Markus Lüttger, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rüdesheim (links), sitzt mit Mirko Helmut Kohl in der CDU-Kreistagsfraktion. Und bestärkte seinen Parteifreund darin, den Feuerwerksplan noch nicht aufzugeben.

Kohl bot daher die im September anstehende Winzenheimer Kirmes als alternativen Einsatz-Termin an. Wohl wissend mit dem Hungrigen Wolf über einen idealen Abschussplatz hoch über der Stadt zu verfügen. Die Offerte war natürlich nicht ganz ernst gemeint. Aber insgeheim mag Mirko Kohl gedacht haben: unverhofft kommt oft. In dem Fall in Form einer gezielten Indiskretion durch Markus Schlosser.

Der machte die im kleinen Kreis vorgetragene Winzenheimer Begehrlichkeit in seiner Rede beim kommunalpolitischen Frühschoppen öffentlich. Und merkte an, dass daraus nichts wird, weil der Sponsor ausdrücklich das Jahrmarkts-Feuerwerk bezahlen möchte. Das hätte rund 6.500 Euro gekostet. Die werbeträchtige Ausgabe kann auf der Pfingstwiese – wenn überhaupt – allerdings erst in einem Jahr getätigt werden. Sollte es im September 2022 ausreichend regnen, wäre der Imgagegewinn kurzfristig möglich. Und Mirko Helmut Kohl würde statt mit Gasballons doch mit einem Feuerwerk dastehen (Stand: 23.8.2022, 4 Uhr).