Gestern Abend Großeinsatz im Stadtwald: psychisch kranker 35jähriger zündelt

Laut dem Polizeibericht um 19.05 Uhr, laut Feuerwehrbericht um 19.15 Uhr wurde gestern Abend durch Spaziergänger ein Brand im Stadtwald gemeldet. Der Brandherd befand sich in der Nähe des Aussichtspunkts „Ausblick Salinenblick”. Das Feuer sowie die Rauchschwaden waren vom Salinental aus gut sichtbar. Polizei und Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach begaben sich umgehend zu der nur schwer zugänglichen Brandstelle und stellten dort einen sich immer weiter ausbreitenden Flächen- bzw. Waldbrand fest. Die zuerst alarmierten Kräfte des Löschbezirks Süd verlegten unter Leitung ihres Zugführers Alexander Zeller eine etwa 400 m lange Schlauchleitung vom Hauptweg zu der Brandstelle und begannen mit den Löscharbeiten.

Bis die Leitung verlegt war, wurden die Flammen mit Schaufeln ausgeschlagen, um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Die Wasserversorgung wurde aus zwei Löschfahrzeugen sichergestellt. Um die Wehrleute zu unterstützen und einen zusätzlichen Wasservorrat in Reserve zu halten, ließ der Einsatzleiter den Löschbezirk Nord nachalarmieren. Während der Löscharbeiten machte ein Passant auf einen weiteren Brand etwa 200 m weiter aufmerksam. Als zwei Kameraden die Brandstelle erkundeten, trafen sie auf einen Mann, der im Wald mit einem Feuerzeug hantierte. Als er aufgefordert wurde aus dem Wald zu kommen, reagierte er sofort aggressiv und griff die Wehrleute an. Diese gaben sofort eine Meldung über Funk ab und forderten die vor Ort befindlichen Polizeibeamten an.

Der 35jährige, der der Polizei in der jüngeren Vergangenheit bereits wegen seiner psychischen Erkrankung aufgefallen war, attackierte die Einsatzkräfte. Ein von ihm in Richtung Feuerwehr geworfener Felsbrocken verfehlte die Feuerwehrleute glücklicherweise. Als er mit einem Stein in der Hand bedrohlich auf die Polizeibeamten zuging, konnte er mithilfe von Pfefferspray überwältig und unverletzt festgenommen werden. Ein Polizeibeamter wurde bei der Festnahme leicht verletzt. Dem 35jährigen, welcher offenbar zusätzlich unter Betäubungsmitteleinfluss stand, wurde eine Blutprobe entnommen. Anschließend wurde er in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht. Um den zweiten Brandherd kümmerten sich die gerade eingetroffenen Kräfte des Löschbezirks Nord.

Brandstiftung und versuchte gefährliche Körperverletzung

Sie mussten dafür weitere Schläuche verlegen. Mit mehreren D-Strahlrohren und knapp 10.000 l Wasser wurde das Feuer gelöscht. Auch eine Motorkettensäge und Spaten kamen zum Einsatz, um Baumstümpfe zu öffnen und Glutnester auszuheben. Mit einer Wärmebildkamera wurde eine Brandnachschau durchgeführt. Über zwei Dutzend Schläuche mussten verlegt, aber auch wieder eingerollt werden. Der Einsatz dauerte für die insgesamt 37 eingesetzten Feuerwehrleute über 3 Stunden. Der entstandene Schaden im Wald- und Naturschutzgebiet “Gans” kann aktuell noch nicht genau beziffert werden. Ein größerer Baumbestand war aufgrund der starken Hanglage in diesem Bereich nicht betroffen. Es wurden Strafverfahren wegen Brandstiftung und versuchter gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.

Quelle: Polizei und Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach, Bilder: Feuerwehr