Bauhof räumt Schweinestall in der historischen Neustadt auf

Morgens um 5 Uhr sind die wenigsten Einwohner*Innen in der Stadt unterwegs. Daher weiß kaum eine(r), welche Zu- und Mißstände das Reinigungsteam vom Bauhof dort dann vorfindet. Sachgebietsleiter Georg Bürger ist aus langjähriger Anschauung ja einiges gewöhnt. Aber was er am Morgen des Heiligen Abends in der Fußgängerzone historische Neustadt vorfand, hat auch ihn geschockt: Abfall und Dreck großflächig verteilt. Seine Männer hatten alle Hände und Säcke voll zu tun, um vor Geschäftsöffnung alles ins Reine zu bringen. Bürgermeister Wolfgang Heinrich, der seine Saubermänner seit senem Amtsantritt schätzt und unterstützt, zeigte sich sehr stolz und froh, über seine “engagierte Truppe”, die den Menschen wieder einmal einen sauberen Tag in der Innenstadt ermöglicht hat, ohne dass jemand mitbekam, dass das gar nicht selbstverständlich und mit viel Arbeit verbunden war.

Zu den Verursachern haben wir auf Facebook folgenden Beitrag einer Augenzeugin (Anja B.) gefunden: “Ach Leut, die haben eben gefeiert … Is ja sowas von Neuland für Kreuznacher, die Partyresistenten … ich wohne da und hatte alles live und in Farbe vor dem Fenster … Ja, es war laut und so voll uff de Gass wie damals nach der Bombendrohung am Jahrmarkt. Ja, es waren unglaublich viele Horden gutgelaunter Menschen zwischen 16 – 30 unterwegs im absoluten Partyanimalmodus und sie waren allesamt hackevoll. Aber es war doch für diese Menschenmassen alles gut. Keine Schlägereien mitbekommen, keine nennenswerte Aggressionen (bis auf diese grauenhafte Truppe die öfter mal Last Christmas von WHAM im Chor geträllert hat. Niemand hat sich mit abgebrochenen Flaschenhälsen um den Zwingelbrunnen gejagt, keiner hat als Punchingball für irgendeinen Restlessfootlegger auf dem Boden gelegen …

Klar ist es für die Anwohner doof, besonders wenn der Wecker zeitig klingelt und die Freuden der Erwerbsarbeit anstehen. Das gleiche blüht denen auch … Lass ihnen doch noch ein paar Momente … ABER dieses früherblablablarumgemimiminegejammer is furchtbar schräg. Ihr tut ja gerade so, als wärt ihr damals messdienermäßig durchgewandelt und NIEMAND von euch kann sich erklären, wie Kreuznach damals so berühmtberüchtigt war. Früher sind wir auch am 23. in Horden durch die Gegend gezogen. Da war die Sperrstunde um eins. Entweder ist man ins Industriegebiet gezogen oder mit einer Hundertschaft in die Butze eines Kumpels eingefallen um dort die Einkäufe an der Tanke platt zu machen. Ich vermute, da haben die Nachbarn auch nicht gerade frohlockend ihr Kisschen aufgeschüttelt … Wir hatten nicht die Möglichkeit uns in diesen Massen zu verabreden.

Aber ich bin mir sicher wir hätten es getan. Es ist ja nicht das erste mal, dass der 23. zu einem Partyevent in der Neustadt geworden ist. Also sollten die Partizipierenden: Kioske/Gastronomen/Dönerladen/Stadt dafür sorgen, dass es Mülleimer gibt. Ich habe nämlich beobachtet, der Wille ist da. Aber keine Mülleimer. Und auch das in 3er Reihen vor der Hauswand stehen zum pissen is jetzt auch nicht so dolle. Und keine Glasflaschen bitte! Ich hab mir nämlich kurzzeitig Sorgen gemacht, bei dem geklirre, ob mein Hund raus muss bevor die Stadtreinigung am Start war. Danke an die Truppe!!!! Sonst hätte ich das 20 Kilo Vieh tragen müssen bis zu einer glasfreien Zone … Das ist doof… “