Meinung: brachte der Hauptamtsleiter den Stein gegen Dr. Kaster-Meurer ins Rollen?

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Matthias Heidenreich ist eher der Typ “stiller Arbeiter”. Daher ist bisher kaum aufgefallen, dass der Leiter des Hauptamtes seit Wochen nicht im Dienst ist. Also der Öffentlichkeit nicht. Verwaltungsintern fehlt die Schnittstelle “Hauptamtsleiter” an allen Ecken und Enden. Nach seinem mehrwöchigen Erholungsurlaub im Herbst ist die jetzt schon über einen Monat andauernde Abwesenheit, amtlich als Krankschreibung mit ärztlichem Attest, augenfällig. Inoffiziell wird der Sachverhalt als Konflikt zwischen ihm und der Oberbürgermeisterin dargestellt. Demnach ist der Grund für Heidenreichs Erkrankung, so gewöhnlich gut unterrichtete Kreise des Stadthauses, im Prüfbericht des Landesrechnungshofes vom 23. Oktober 2019 festgehalten. Dort heisst es unter “Allgemeines” (Ziffer 2) wörtlich:

Nicht die erste Krankschreibung im Hauptamt

“Mit Email vom 4. Februar 2019 übersandte der Leiter des Hauptamts der Stadt dem Rechnungshof ein Urteil des Verwaltungsgerichts Koblenz vom 15. Januar 2019 im Verfahren 1 K 822/18.KO”. Und weiter: “dies nahm der Rechnungshof zum Anlass, die Prozessvertretung der Oberbürgermeisterin mit Schreiben vom 20. März 2019 zum Gegenstand des seinerzeit noch laufenden Prüfungsverfahrens zu machen”. Demnach hätte Heidenreich den Stein ins Rollen gebracht, der über den Prüfbericht aus Speyer eine Lawine von enthüllenden Details der Verwaltungsmißwirtschaft der Oberbürgermeisterin losgeschlagen hat. Das kam durch den Entwurf des Prüfberichtes heraus. Wer Dr. Kaster-Meurer als Mitarbeitender persönlich im Amt erlebt hat weiß: Es wäre nicht die erste Krankschreibung im Hauptamt, die von ihr “gefördert” wurde.

Krankenstand auf Rekord-Hoch

Nicht ohne Grund ist der Krankenstand der hiesigen Stadtverwaltung inzwischen auf einem Rekord-Hoch. Am Wetter kann das nicht liegen. Denn das ist für die nur wenige hundert Meter Luftlinie entfernt liegende Kreisverwaltung das selbe. Und dort hat sich nach der Amtsübernahme durch Bettina Dickes keine signifikante Veränderung der Arbeitsunfähigkeit der Mitarbeitenden ergeben. Anders bei der Stadtverwaltung, wo auffällt, dass vor allem Führungskräfte schlapp machen. Selbst in den kommunalen Gremien waren die Auffälligkeiten beim Krankenstand schon Thema. Und das ausgerechnet in einer Verwaltung, die von einer Ärztin geführt wird. Erstaunlicher Weise sind Programme oder Angebote zum Thema Gesundheit, die über das normale Maß hinausgehen, in der Stadtverwaltung nicht bekannt.

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