Rücksichtslos gegen Radfahrer*Innen

Wir zeigen sie gern. Die Bilder, die tagtäglich im Stadtgebiet zu sehen sind. Die Bilder rücksichtslosen Verhaltens von Autofahrer*Innen gegenüber Radfahrer*Innen. Alles ungeahndete Taten. Weil die Stadtverwaltung sich um “wichtigere” Dinge kümmert.

Unser Fotograf konnte den Falschparker in der Planiger Strasse in aller Ruhe ins Bild setzen. Weil für den Fahrzeugführer voll normal ist einen Radfahrstreifen zu blockieren. Häufig gehörte Erklärung: “war ja nur für 5 Minuten”. Müßten diese Leute 12 Mal derartige “5 Minuten” arbeiten, um eine bezahlte Stunde voll zu bekommen, wären sie trotz 14 Stunden-Tagen alle Hartzer mit Aufstockung.

Foto: privat

Vollkommene Hemmungslosigkeit hat ein Leser in der Bosenheimer Strasse festgehalten. Der Transporter war auf dem Geh- und Radweg geparkt. Warum auch mühsam auf das besuchte Grundstück auffahren, wenn man eine “Ich-kann-machen-was-ich-will-und-komm-damit-durch-Karte” hat? Dann setzte er sich laut Augenzeuge in Bewegung. Rückwärts. Ohne den Post-Radfahrer zu beachten. Ein schwerer Unfall mit unabsehbaren Folgen wurde nur vermieden, weil der Postler”Weltklasse” reagierte. Und trotzdem gilt: wenn es die Radfahrer*Ìnnen nicht schaffen die eigenen Leute dazu anzuhalten, Fußgänger*Innen korrekt zu behandeln und damit eine gemeinsame Front gegenüber automobilen Schwachmaten zu bilden, wird das Treiben letztgenannter nicht wesentlich gestoppt werden können. Denn jede(r) kann es jeden Tag in der Stadt sehen: gegen rechtswidrig handelnde Autofahrer*Innen greift die Stadt nicht im nötigen Umfange durch. Weil deren Lobby einfach zu groß ist.

Tödlicher Unfall

Wie gefährlich dieses Fehlverhalten der Autofahrer*Innen ist, meldete gestern Abend die Deutsche Presseagentur (dpa): “ein Mann auf einem Rennrad ist im Rheinland gegen einen auf dem Radweg abgestellten Lastwagen gerast – er erlitt dabei tödliche Verletzungen. Der 46 Jahre alte Laster-Fahrer habe sein Gefährt am Dienstagnachmittag in Kempen abgestellt und dabei zur Hälfte den Radweg benutzt, teilte die Polizei mit. Er habe in einem nahen Baumarkt nach dem Weg fragen wollen. Der 57-jährige Rennradfahrer, der keinen Schutzhelm getragen habe, sei ungebremst auf das Fahrzeug aufgefahren und habe sich schwere Kopfverletzungen zugezogen. Trotz Reanimationsmaßnahmen sei er kurz nach der Einlieferung in ein Krankenhaus gestorben”.

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28.11.19 – “Meinung: alle sind gefordert – vor allem die Radfahrer*Innen”
28.11.19 – “Rad AG: „mit Rücksicht vorwärts“ gilt für alle Verkehrsteilnehmer”