Wieder viel Zuspruch für den Retro-Fleeschworscht-Dunnerschdaach

In Schaustellerkreisen heisst der Tag vor der Eröffnung eines Volksfestes “Kirmes-Heiligabend”. Die Formulierung bringt die Bedeutung und das Interesse dieses Termins zum Ausdruck. In Bad Kreuznach pilgerte ein Teil der späteren Jahrmarktsgäste schon vor Jahrzehnten donnerstags vor der amtlichen Jahrmarkts-Öffnung am Freitag auf die Pfingstwiese. Um zu schauen, auf welche Attraktionen man sich freuen durfte. Die Familie Rolf Lichtenberg bot dann im noch heute von ihr betriebenen Weingarten vor Jahrzehnten anlässlich eines privaten freudigen Ereignisses erstmals Fleischwurst an.

Eine kostengünstige Delikatesse, die schnell immer mehr Freunde fand. Und zum Namensgeber für den “Fleeschworscht-Dunnerschdaach” wurde. Anfang der 2.000er Jahre erlaubte die Stadtverwaltung dann die Eröffnung der gastronomischen Angebote auf der Pfingstwiese schon am Donnerstag. Und riskierte damit die aus dem Jahr 1966 stammende aufsichtsbehördliche Genehmigung für den Jahrmarkt. Bundesweit ist der Jahrmarkt eines der ganz wenigen grossen 5-Tages-Volksfeste, die bis 3 Uhr morgens öffnen dürfen.

Nur diese lange Öffnungszeit macht es etwa für die Grossfahrgeschäfte rentabel auf die Pfingstwiese zu kommen. Die Verantwortlichen haben das Risiko erst im Frühjahr 2023 erkannt. Und den Donnerstag auf der Pfingstwiese wieder zum Ruhetag auch für die Schausteller-Gastronomie erklärt. Öffnen durften im letzten wie in diesem Jahr nur die konzessionierten Gaststättenbetriebe am Rand des Festplatzes. Trotzdem war auf dem viel los. Tausende flanierten an den geschlossenen Buden, Fahrgeschäften und Attraktionen vorbei. Und kehrten dann in den geöffneten Gaststätten ein.