Wird Markus Schlosser der neue “Sidekick” von Bettina Dickes?

Im Kreistag steht die Nachfolgeregelung für Hans-Dirk Nies (SPD) auf der Agenda. Der tritt tatsächlich für eine Wiederwahl an. Aber nicht um gewählt zu werden. Sondern um weiter kassieren zu können. Ähnliche Motive bewogen einen anderen Genossen, Peter Feldmann, sich in Frankfurt an den OB-Posten zu klammern. Und der Bevölkerung eine Abwahl zuzumuten. Die Redaktion dieser Seite läßt gerade durch einen Rechtsanwalt berechnen, wieviel Steuergeld die Nies-Kandidatur kostet, auch wenn der im Kreistag keine einzige Stimme bekommt. Die SPD, die seinerzeit Nies als Beigeordneten vorschlug, präsentierte in der vergangenen Woche Oliver Kohl aus Hennweiler.

Markus Schlosser war gestern im Finanzausschuß mit seinen Stadtvorstandskollegen Oberbürgermeister Emanuel Letz und Bürgermeister Thomas Blechschmidt noch vereint (von links). Wenn Schlosser zum Kreis wechselt, wird sein Platz frei.

Der scheiterte 2019 bei den Wähler*Innen im Kirner Land so krachend, dass sich die Frage aufdrängt: ist wirklich jeder ein Prophet, der im eigenen Land nichts gilt? Bei der CDU liebäugelte man lange Zeit mit der Überlegung, auf den hauptamtlichen Posten des Kreisbeigeordneten zu verzichten. Eine ungewöhnliche, aber naheliegende Idee. Denn Bettina Dickes ist die Macherin an der Kreisspitze. Entlastung bräuchte sie höchstens bei Repräsentationsterminen.

Das können auch die ehrenamtlichen Beigeordneten erledigen. Jetzt also doch eine hauptamtliche Besetzung an Dickes’ Seite. Von der CDU gabs dazu noch keinen offiziellen Vorschlag. Das nutzte Markus Schlosser, der derzeit von der Stadt Bad Kreuznach als Beigeordneter bezahlt wird. Er ist CDU-Parteimitglied. Aber durch überdurchschnittliche parteipolitische Aktivitäten nicht aufgefallen. Im Stadtrat wurde er 2018 mit Stimmen von CDU, Grünen und kleinen Parteien gewählt. Gegen einen SPD-Kandidaten. So könnte das auch im Kreis laufen.

Jedenfalls hat sich Markus Schlosser, das hat Bettina Dickes auf Anfrage bestätigt, um den Platz an ihrer Seite beworben. Eigeninitiativ. Denn um einen offiziellen Vorschlag der CDU-Kreistagsfraktion handelt es sich (bisher?) nicht. Ob es sich bei der Schlosser-Kandidatur um den Politik-Test handelt, mit “bunten” Unterstützer*Innen eine “schwarze” hauptamtliche Kreisspitze zu etablieren? Die beteiligten Parteien werden sich erklären müssen. Klar ist jetzt jedenfalls: Markus Schlosser sieht seine berufliche Zukunft nicht (mehr) in der Bad Kreuznacher Stadtverwaltung.