Von Claus Jotzo
Am frühen heutigen Mittwochmorgen (8.5.2024) meldete ein Passant gegen 0:30 Uhr den Brand eines Toilettencontainers auf der Baustelle am Holzmarkt-Kreisel. Beim Eintreffen der ersten Kräfte schlugen Flammen aus der Tür und den beiden rückseitig befindlichen Fenstern und griffen auf ein Holzregal mit Kunststoffdach über. Auch die Isolierung begann bereits zu brennen. Ein Augenzeuge hatte mit einem auf der Baustelle vorhandenen Gartenschlauch erste Löschmaßnahmen durchgeführt. Der Ersthelfer wurde von der unter Leitung von Alexander Jodeleit (stellvertretender Zugführer Löschbezirk Süd) angerückten Feuerwehr aufgefordert sich zurückzuziehen.
Ein Trupp unter Atemschutz nahm mit einem C-Rohr und etwa 1.000 Litern Wasser die Löschmaßnahmen im und hinter dem Container vor. Die Stromversorgung zu dem Container wurde ausgesteckt und die Einsatzstelle ausgeleuchtet. Der Ersthelfer wurde mit Verdacht auf Rauchvergiftung dem Rettungsdienst übergeben und zur weiteren Untersuchung und Behandlung in ein Krankenhaus verbracht. Was den Brand ausgelöst hatte, werden ab heute die Spezialisten der Kriminalpolizei ermitteln. Die PolizeibeamtInnen vor Ort stellten relevante Beweismittel bereits sicher. Den AnwohnerInnen bot sich mitten in der Nacht ein optisch eindrucksvolles Schauspiel.
Rund ein Dutzend Einsatzfahrzeuge mit Sondersignalen fuhren am Holzmarkt vor. Fast alle aus Richtung Hochstrasse kommend. Beide Drehleitern der Stadt waren im Einsatz. Die Antwort auf die von Beobachter*Innen häufig gestellte Frage, warum bei im Nachhinein als überschaubar eingestuften Einsätzen ein so erheblicher Personal- und Materialeinsatz erfolgt, ist in der Frage selbst bereits angedeutet: nachher ist man immer schlauer. Bei der Alarmierung mußte vom Einsatzleiter davon ausgegangen werden, dass sich der Brand auf einer Baustelle, auf der geschäftsüblich leicht brennbares Material in Größenordnungen herumliegt, auf das mehrstöckige Gebäude ausbreitet. Zumal der Toilettencontainer tief im Rohbau aufgestellt ist.
Auch wenn das für die Kräfte, die in der Nacht auf heute aus dem Tiefschlaf zum Einsatz gerufen wurden – und dann nichts zu tun hatten, eine erhebliche Belastung darstellt. Das ist eine Leistung, die nicht so spektakulär ist, wie ein Löscheinsatz im Innenraum. Aber ein für eine funktionierende Freiwillige Feuerwehr unverzichtbares Opfer der Feuerwehrkräfte. Die Feuerwehr weist darauf hin, dass Löschmaßnahmen durch Passanten nur dann vorgenommen werden sollten, wenn daraus keine Gefahr für das eigene Wohlergehen entsteht. Alexander Jodeleit: “Wärme und Rauch können ohne geeignete Schutzkleidung und Atemschutzgeräte zu Verletzungen und gesundheitlichen Schäden führen. Daher gilt es Abstand zu halten. Wir wünschen dem Ersthelfer gute Besserung!”
Quellen: Freiwillige Feuerwehr, Polizeiinspektion Bad Kreuznach und eigene Recherchen