Es geschieht nach wie vor am hellichten Tag … (III.)

Jede(r) kann das überall auf den Hauptstrassen der Stadt sehen: die Busse sind nur voll, wenn Schüler*Innen darin sitzen. Schon vor Corona war die Nutzung des ÖPNV schwach. Nach fast zwei Jahren Seuche sagen selbst Busfreund*Innen: 75% des Fahrgastaufkommens könnte komfortabler, schneller und billiger mit Sammeltaxis bedient werden. Oder anderen Kleinsystemen. Trotzdem hat eine große Mehrheit im Stadtrat (CDU, SPD, Grüne und Linke/PBK) die Beteiligung an der Busgesellschaft der Kreise beschlossen.

Zuschußbedarf aus der Stadtkasse: Millionen Euro jährlich. Zum großen Teil aufgebracht von Menschen, die höchstens mal am Jahrmarkt mit dem Bus fahren. Alles was wichtig wäre, um den Busverkehr zu fördern, findet nicht statt. Selbstverständlich sind ABSCHNITTE von Busspuren in der Alzeyer und in der Rüdesheimer Strasse möglich. Die würden das Busfahren schneller und damit attraktiver machen. Tatsache ist: die lautesten ÖPNV-Befürworter haben nicht einmal Pläne dafür.

Noch schlimmer sieht es beim Schutz bestehender Bushaltestellen aus. In der Innenstadt werden diese von moralisch degenerierten, faulen Zeitgenossen als als bequeme Parkplätze mißbraucht. Kontrolle? Fehlanzeige. Und auch hier bleiben die ÖPNV-Befürworter Leisetreter*Innen. Groß die Klappe aufreissen, wenn es darum geht, das von anderen Leuten hart erarbeitete Geld für Busse zum Fenster rauszuwerfen. Aber kleinlaut-passiv, wenn Engagement für den Schutz des ÖPNV gefordert ist.

Hinweis der Redaktion:

Die Bilder zu den in der heutigen Ausgabe (18.2.2022) unter “Es geschieht nach wie vor am hellichten Tag … (III.) bis (VI.)” veröffentlichten Beiträge wurden am 17.2.2022 innerhalb von 10 Minuten aufgenommen (zwischen 15:32 Uhr und 15:42 Uhr). Eine Kontrollperson hätte also in 10 Minuten Bußgelder in Höhe von rund 400 Euro verhängen, in vier Fällen beispielhaftes krasses Fehlverhalten ahnden und somit einen aktiven Beitrag zu mehr Gerechtigkeit und Verkehrssicherheit leisten können. Geschehen ist nichts. Im Gegenteil.
Die sich ordnungswidrig Verhaltenden sind durch die Nichtbestrafung in ihrem Fehlverhalten bestärkt worden. Und gaben anderen ein negatives Vorbild.

Und dann gibt es noch Leute, die sich wundern, wenn irgendwann auch sie persönlich betreffende Regeln mißachtet werden … Die in dieser kurzen Zeitspanne auf dem Weg von einem zum anderen Termin von unserem Fotografen gefertigten Bilder zeigen aber auch die unfassbare Verstossdichte in der Bad Kreuznacher Innenstadt. Was das Heucheln zu deren Belebung als Dummgelaber der Stadtrats- und Ausschußmitglieder überführt. Diese müßten sich zunächst einmal dafür einsetzen, dass die von den Steuerzahler*Innen finanzierten Kontroll- und Verwaltungskräfte effektiv arbeiten und die Bürger*Innen vor Rechtsbrecher*Innen schützen.

Aber es plappert sich halt leichter von Belebung, als konkret was Hilfreiches zu tun. Zumal die Mißstände in den vergangenen vier Jahren, abgesehen von verärgerten Einwohner*Innen, allein von dieser Seite dokumentiert werden. Seit fast elf Jahren als Verwaltungschefin und Oberbürgermeisterin mit der Macht (und dem Arbeitsauftrag) ausgestattet und sechsstellig dafür bezahlt, diese Mißstände zu beseitigen: Dr. Heike Kaster-Meurer (SPD).