ver.di: Postbank-Filialen in Stadt + Kreis vom Streik nicht betroffen

Vor der am kommenden Dienstag (22. Februar 2022) stattfindenden zweiten Tarifrunde für die rund 15.000 Beschäftigten der Postbank ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) diesen Freitag und Samstag (18. und 19. Februar 2022) mehr als 100 Postbankfilialen bundesweit zum Streik auf. In Rheinland-Pfalz und im Saarland sind vier Filialen betroffen – Bad Dürkheim, Saarlouis, Trier, Zweibrücken. Also nicht in Stadt und Kreis Bad Kreuznach. Die Streiks seien notwendig geworden, nachdem die Arbeitgeberseite Anfang Januar in der ersten Verhandlungsrunde auf keine der ver.di-Forderungen eingegangen war, so Roman Eberle, ver.di-Gewerkschaftssekretär und für die Postbankfilialen bundesweit zuständig.

„Dass die Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde dann auch noch nicht einmal ein Tarifangebot angedeutet hat, hat unsere Kolleginnen und Kollegen maßlos enttäuscht. Die Beschäftigten haben mehr Respekt verdient. Sie sind es, die trotz der Pandemie den Laden am Laufen halten“, so Eberle. „Mit dem Warnstreik wollen wir die Arbeitgeberseite zu einem verhandlungsfähigen Angebot bewegen“, so der Gewerkschaftssekretär weiter. Dieses sei machbar, so Eberle, zumal die Deutsche Bank – zu der die Postbank gehöre -, bei der jüngsten Bekanntgabe ihrer Geschäftszahlen für 2021 eine Vervierfachung ihres Gewinns im Vergleich zum Vorjahr bekanntgegeben habe (2,51 Mrd. Euro in 2021, 624 Mio. Euro in 2020).

Es sei also genug Geld da. „Nun muss sich zeigen, ob die Arbeitgeber auch bereit sind, ihre Gewinne in faire Löhne zu investieren“, sagt Eberle. ver.di war mit der Forderung nach sechs Prozent, mindestens aber 180 Euro mehr Gehalt in die Verhandlungen gegangen. Daneben fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 150 Euro sowie eine unbefristete Übernahme für Auszubildende nach Abschluss der Ausbildung. Für die Postbankfilialen wird zudem ein Rechtsanspruch auf Altersteilzeit gefordert und als pandemiebedingten Belastungsausgleich und als Ausgleich für pandemiebedingte Provisionseinbußen soll es für die Beschäftigten insgesamt 1.500 Euro geben.

Die Gewerkschaft geht davon aus, dass an den beiden Tagen in den bestreikten Filialen weder Bankdienstleistungen noch Postdienstleistungen, wie z.B. eine Paketausgabe oder Abholung von Einschreiben möglich sein werden. Aufgrund der pandemischen Situation wird der Streik als sogenannter „stiller Streik“ durchgeführt, bei dem es keine öffentlichen Demonstrationen oder Streikversammlungen geben wird. Für die Streikenden wird am Freitagvormittag aber eine virtuelle Streikversammlung im Internet durchgeführt.

Quelle: ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland, Fachbereich A – Bereich Finanzdienstleistungen