Schausteller spendieren zur Jahrmarktseröffnung 80 Liter Freibier

Von Adrian Rahmani
und Claus Jotzo

Das wird die Ehrengäste der Eröffnungsfeier des diesjährigen Jahrmarktes freuen: das erstmals vom Schaustellerverband organisierte Programm soll im wahrsten Sinne des Wortes eine feucht-fröhliche Veranstaltung werden. Einen konkreten Beitrag dazu liefern 80 Liter Freibier (bei Bedarf mehr), die zum Ausschank kommen. Schausteller-Präsident Ralf Leonhard stellte am gestrigen Dienstagnachmittag (30.7.2024) in der Jahrmarkts-Pressekonferenz der Stadt die nun konkreten Pläne seiner Mitstreiter vor. Und klar: “die Stadt hat den Hut auf”.

Jahrmarktsbürgermeister Markus Schlosser, der Vorsitzende des Freundeskreises Kreiznacher Johrmarkt e.V., Dieter Gronbach, der Vorsitzende des Bad Kreuznacher Schaustellerverbands, Ralf Leonhard, und Marktmeister Mathias Weyand (von rechts) freuen sich auf den Jahrmarkt.

In Abstimmung mit Jahrmarktsbürgermeister Markus Schlosser haben die Schausteller einen “kirmesnäheren” Start für den diesjährigen Jahrmarkt (16. bis 20.8.2024) vorbereitet. Es bleibt am Freitag um 17 Uhr beim Treffpunkt am Bahnübergang. Und auch Musik wird spielen. Allerdings nicht eine Bad Kreuznacher Gruppe. Sondern eine Band aus Köln. Mit der geht es auf direktem Weg ins Kölsch-Zelt. “Weil im Bierzelt eine andere Stimmung ist, als im Weingarten”, wie es Ralf Leonhard auf den Punkt brachte. Da für die Menschen auf dem Festplatz, in der Stadt und im Umland der Jahrmarkt erst mit den sieben weithin hörbaren Böllerschüssen losgeht, werden die schnellstmöglich abgefeuert.

Ralf Leonhard stellte die von seinem Verband geplante neue Eröffnungs-Zeremonie wortstark und engagiert vor.

Danach kommt es zum Fassbieranstich. Die 30-Liter-Variante wird oben auf der Bühne von Jahrmarktsbürgermeister und dem Oberbürgermeister zum Ausschank gebracht. Ein gut gekühltes 50-Liter-Fass davor für die geladenen Eröffnungsgäste. Bei Bedarf steht mehr Bier zur Verfügung. Das versicherte Leonhard auf Nachfrage. Aber nicht nur bei der Trink- sondern auch bei der Unterhaltungskultur wird es eine Veränderung geben. Die Schausteller haben sich auf ihre Wurzeln als Präsentatoren, Artisten und Komödianten besonnen. Und um daran zu erinnern einen Gaukler bestellt. Der ebenfalls nicht von der Nahe, sondern aus der Bundeshauptstadt der Strassenfastnacht Köln nach Bad Kreuznach kommt.

An die im Vergleich zu den Vorjahren deutlich kürzer geplante Eröffnung schließt sich dann ein Rundgang der Honoratioren über die Pfingstwiese an. Allerdings nicht in der bisher praktizierten Variante “alle die dabei sind, machen Freifahrten”, sondern als stärker volksfestfachlich orientierte Führung. “Danach landen wir im Weinzelt” verspricht Leonhard. Und hofft damit die Kritiker aus den Reihen der Weinwirtschaft zu besänftigen, die gegen die bereits vor Wochen im Jahrmarktsausschuss angekündigten Veränderungen für die Eröffnungszeremonie protestiert hatten.

Ralf Leonhard erinnerte daran, dass die Eröffnung in früheren Jahrzehnten regelmässig im Bierzelt stattfand. Und auch in den vergangenen Jahren selten im Naheweinzelt. Sondern lediglich in grosser räumlicher Nähe zu diesem. Die Verantwortlichen, voran Markus Schlosser, stellten ergänzend heraus, dass die Stadt in den vergangenen Jahren stark wie nie zuvor für den Nahewein Werbung mache. Etwa mit den Veranstaltungsserien “Feierabendmarkt”, “NaheChill” und “Brücke und Wein”. Zudem sei die Naheweinprobe auf dem Riesenrad ein nachhaltiger Marketing-Träger mit Alleinstellungsmerkmal.

Dieter Gronbach, der Vorsitzende des Freundeskreises Kreiznacher Johrmarkt e.V., sprach sich dafür aus, die Neuerungen “unvoreingenommen zu akzeptieren”. Der Freundeskreis habe in Abstimmung mit der Stadt sehr gerne in den vergangenen zehn Jahren die Eröffnung ehrenamtlich gestaltet und spreche sich nicht gegen die Ideen der Schausteller aus. Mit der Erklärung, “wir wollten mal was ändern”, unterstützte Markus Schlosser die neue Form der Eröffnung. Dies sei aber keine Festlegung für die kommenden Jahre. Schon 2025 könne es wieder anders gemacht werden. “Wir sehen mal, wie es läuft”
(weiterer Bericht folgt).