Bernhard Schön gibt interessante Zusatzinformationen zum Unfall auf der L236

Gastbeitrag von
Bernhard Schön

Die Lage am vorgestrigen Samstag auf der L 236 stellte sich für die erst-alarmierten Einheiten (Windesheim, Guldental und Stromberg) wie folgt dar. An dem Unfall waren insgesamt drei Fahrzeuge beteiligt (2 Pkw, mit jeweils zwei Insassen, sowie ein VW-T-5 Bus, mit insgesamt 7 Insassen). Ich bin fast zeitgleich mit der Einheit Windesheim an der Einsatzstelle (E-Stelle) eingetroffen. Hier waren bereits zwei Rettungswagen (RTW), sowie ein Notarzt vor Ort.

Da absehbar war, dass es sich um einen “Massenanfall an Verletzten” (MANV) handelte, hat der Rettungsdienst über die Integrierte Leitstelle Bad Kreuznach (ILS) umgehend weitere Rettungsmittlel sowie den Leitenden Notarzt (LNA) und den Organisatorischen Leiter Rettungsdienst (OrgL) alarmieren lassen. Desweitern wurde bei dem Stichwort “MANV” der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) Werner Hofmann und sein Stellvertreter Holger Schmidt alarmiert.

Über die Leitstelle wurde umgehend der nächste verfügbare Rettungshubschrauber (in diesem Fall der Christoph 77, Uniklinik Mainz) alarmiert. In Absprache mit dem LNA, dem OrgL und dem BKI, haben wir uns sehr zeitnah entschlossen einen zweiten Rettungshubschrauber zu alarmieren. Für uns verfügbar, war der Christoph 66, welcher in Imsweiler stationiert ist. Insgesamt wurden durch den Rettungsdienst und Einsatzkräfte der Feuerwehr alle verletzten Personen notfallmedizinisch versorgt und betreut.

Um einen Überblick zu bekommen, welche Personen akut gefährdet sind, wurde durch den OrgL eine sogenannte Triage durchgeführt. So konnten wir relativ schnell feststellen, dass wir eine rote (akute, vitale Bedrohung), vier gelbe (schwere Verletzungen) und sechs grüne (leichter verletzte) Personen an der E-Stelle hatten. Durch die beiden Rettungshubschrauber (RTH) wurden zwei verletzte Personen (1 mal rot und einmal gelb) ausgefolgen.

Die akut gefährdete Person wurde in die Mainzer Universitätsklinik (Christoph 77) und eine schwer Verletzte Person ins Westpfalzklinikum Kaiserslautern (Christoph 66) geflogen. Alle weiteren, an dem Unfall beteiligten Personen, wurden “bodengebunden” mit RTW´s in die umliegenden Krankenhäuser verbracht (Diakonie, Marienwörth und Diakonie Krankenhaus-Kirn).

Für die Dauer der Behandlung und Unfallaufnahme an der E-Stelle, war die L 236 zwischen den Abzweigungen L 243 und K 49 (Richtung Breitenfelser Hof) voll gesperrt. Der Einsatz war nach ca. 120 Minuten für die eingesetzten Kräfte beendet. Außer den oben erwähnten Einsatzkräften, waren noch die Polizei, ein Gutachter, sowie Mitarbeiter des Landesbetriebes Mobilität (LBM) vor Ort. Die Gesamteinsatzleitung (Feuerwehr) lag bei mir, in sehr enger Absprache mit dem OrgL, LNA und dem BKI.

Bernhard Schön ist der Wehrleiter der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg