Mülligel auch am Feiertag aktiv

Wenn die Stadtreinigung heute früh ihre Runde dreht, wird einmal mehr deutlich, wie faule Verwaltungsteile die ehrlichen MitbürgerInnen zu den dummen machen. Denn erneut stehen Tonnen von illegalem Müll an den Containerstandorten. Vor allem in Innenstadtnähe. Deren Entsorgung muss von den Steuerzahler*Innen bezahlt werden. Weil die zuständigen Verwaltungsteile keinen Weg finden, einerseits durch Aufklärung und Information insbesondere der Neueinwohner*Innen die korrekten Entsorgungswege bekannt zu machen, andererseits diese pragmatisch-bürgerfreundlich zu gestalten. Und bei der Verfolgung der illegalen Entsorger total versagen.

Einer der Gründe, warum es zu diesen illegalen Müllablagerungen kommt, ist überall in der Stadt zu sehen: das vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises zur Verfügung gestellte Tonnenvolumen ist viel zu klein. Überall stehen krass überfüllte Abfallgefäße. Auf Initiative von Bürgermeister Wolfgang Heinrich (parteilos) wurden die seit Jahren bekannten Missstände von einer Detektei dokumentiert. Passiert ist jedoch nichts. Auch weil sich weder der Stadtrat noch die Bad Kreuznacher Mitglieder im Kreistag für eine Veränderung nachhaltig eingesetzt haben. Das Kalkül der ehrenamtlichen Kommunalpolitiker dabei ist ganz einfach zu erklären.

Während die grosse Masse der Steuerzahler*Innen die Missstände mit der Faust in der Tasche hinimmt und sich selbst an der Wahlurne nicht im notwendigen Umfange artikuliert, sind die Grundstückseigentümer, die mehr Tonnen aufstellen und bezahlen müßten, recht aktiv. Für die Kommunalpolitiker ist es daher bequemer nichts zu tun. Wobei sie nicht einmal das schaffen. Tatsächlich wurde in diesem Jahr die Müllgebühr erhöht. Alle müssen ein paar Prozent mehr zahlen, weil eine rabiate Minderheit sich gegen mehr Mülltonnen erfolgreich wehrt.