Es war nicht der erste Einbahnstrassenleugner, der sich am Ostersonntag auf gewohnheitsrechtliche Ansprüche berief. Aber dieser machte das sehr nachdrücklich: “ich fahr da immer lang”, wiederholte er mehrfach. Kaum war der erste Vorfall durch klare Ansagen geregelt, wollte unser Fotograf seine Fahrt fortsetzen.
Er kam aber nur etwa 5 Meter weit. Denn dann wurde er wieder gestoppt. Diesmal von einer EinbahnstrassenleugnerIN. Die ausgesprochen charmante Dame fragte wohltuend freundlich, warum sie fotografiert wird. Und hoffte vielleicht auf ein Kompliment (das berechtigt gewesen wäre – nicht für die Fahrweise, aber für die sonstige Präsentation). Der Hinweis auf das Befahren einer Einbahnstrasse in Gegenrichtung als Motiv fürs Fotografieren schien sie zu enttäuschen.
Allerdings: ihr Augenaufschlag bei der Erklärung, sie sei halt fremd in Bad Kreuznach, war wirklich sehenswert. Der Hinweis darauf, dass in Alzey Einbahnstrassen gleich ausgeschildert sind, war dann wohl zu besserwisserisch. Und bewirkte neben dem sofortigen Gesprächsabbruch ein zügiges Wendemanöver.