Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück macht Feuerwehr froh

Es mag Bankkunden geben, die davon nachts träumen: durch die Räumlichkeiten ihres Geldinstitutes ziehen, Türen aufbrechen und so richtig Randale machen. Ganz im Sinne ihres Werbeslogans “wir machen Wege frei” läßt die Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück derartige Fantasien wahr werden. Allerdings nur für Feuerwehrleute. Denn denen ermöglichte die Volksbank in diesen Tagen bereits eine zweite Übung im Abrissgebäude in der Salinenstrasse. Für die technischen Lebensretter (und damit für die Bad Kreuznacher Bevölkerung) ist das von unschätzbarem Wert. Denn eine Feuerwehrperson, die eine echte Tür unter realen Bedingungen zur Übung aufbrechen konnte, wird das im Ernstfall schneller und effektiver schaffen.

Verrauchung bei null Sicht simuliert

Für den Praxistest gestern Abend hatten die Übungsleiter Alexander Zeller, Jeffrey Mitchell, Fabian Trarbach und Alexander Jodeleit sich folgendes Übungsszenario ausgedacht: während den laufenden Abrissarbeiten des alten Volksbankgebäudes bricht ein Brand in der Tiefgarage aus. Eine Person (Dummy) wird vermisst. In einer Wanne wurde Holz verbrannt, um eine echte Rauchentwicklung zu erzeugen. Die ersten angerückten Kräfte öffneten mit einem hydraulischen Türöffnungswerkzeug die Eingangstür, um in die verschlossene Tiefgarage zu gelangen. Zwei Trupps unter Atemschutz gingen mit 2 C-Rohren zur Personenrettung und Brandbekämpfung in die Tiefgarage vor. Ihnen wurde die Sichtscheibe der Atemschutzmaske abgedeckt, damit sie sich tastend in dem unbekannten Raum vorbewegen mussten. Damit wurde eine komplette Verrauchung der Tiefgarage bei null Sicht simuliert.

Parallel wurde ein Belüftungsgerät zur Entrauchung vor der Tiefgarage aufgebaut. Die Wehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Hackenheim, stellten zwei Sicherheitstrupps unter Atemschutz und bauten die Wasserversorgung von einem Hydranten auf. Die vermisste Person in der Tiefgarage wurde zügig gefunden und ins Freie verbracht. Ein weiteres Übungsszenario sah vor, dass plötzlich eine Kameradin unter Atemschutz bewusstlos wurde. Sofort wurde von dem zweiten Kameraden des Angriffstrupps ein Mayday abgesetzt und die beiden für solche Notfälle bereitstehende Atemschutztrupps gingen umgehend mit einer Schleifkorbtrage vor. In kurzer Zeit war die Kameradin in der Trage liegend aus dem Gefahrenbereich gerettet worden. Nach etwa 90 Minuten hieß es dann Übungsende.

An der Übung nahmen über 30 Feuerwehrleute mit insgesamt sieben Fahrzeugen des Löschbezirks Süd und der Freiwilligen Feuerwehr Hackenheim teil. Die Übungsleiter waren mit dem Ergebnis und der Zusammenarbeit der Wehrleute sehr zufrieden. Einige Optimierungsmöglichkeiten wurden gemeinsam besprochen. Im Nachgang der Übung wurde noch das Fognail Nebellöschsystem in dem Gebäude ausprobiert. Hierbei wurde ein Loch in die Zimmertür geschlagen und eine Art Löschlanze durch die verschlossene Tür getrieben.

Aus den Düsen trat dann im Innern des Raumes ein Wassernebel mit verschiedenen Sprühbildern aus und löschte den imagineren Brand, ohne dass in den Raum selbst vorgegangen werden musste. Diese Art der Brandbekämpfung wurde in der Vergangenheit schon bei einem Dehnfugenbrand zwischen 2 Häusern eingesetzt, bei dem ein Ablöschen mit einem herkömmlichen Strahlrohr wirkungslos war.

Da die Abrissarbeiten des alten Volksbankgebäudes mittlerweile schon sehr weit fortgeschritten sind, war dies wohl die letzte Übung der Feuerwehr. “Wir sagen vielen Dank an den Vorstand der Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück, der uns zwei Mal unter absolut realistischen Szenarien üben ließ”, drückt Alexander Jodeleit seine Freude aus.

Quelle und Fotos: Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach