Feuerwehr simuliert Rettungseinsatz nach Verpuffung und Kellerbrand

Für dutzende Anwohner*Innen und Passanten war es gestern Abend ab 19 Uhr am Holzmarktkreisel ein buntes Schauspiel. Für die eingesetzten Feuerwehrkräfte eine ernsthafte Herausforderung, bei der einige an ihre Grenzen gingen. Angesichts der hohen Temperatur von 27 Grad im Schatten kamen die von der Einsatzleitung zum Eigenschutz der übenden Feuerwehrleute integrierten drei Kräfte des ASB zum Einsatz und kümmerten sich um einige Kameraden, insbesondere Atemschutzgeräteträger, die sich zu sehr verausgabt hatten. Aufgrund der guten Beteuung waren diese nach einer kurzen Erholungspause wieder wohlauf.

Für die Übung hatten sich die Verantwortlichen ein eng an Einsatzwahrscheinlichkeiten angelehntes Lagebild ausgedacht: einen Kellerbrand im ehemaligen REWE-Markt am Holzmarktkreisel aufgrund einer Verpuffung in der Heizungsanlage. Zwei Handwerker wurden im Keller des leerstehenden Gebäudes vermisst. Es war nicht auszuschließen, dass sich in dem seit vielen Monaten wegen des anstehenden Abrisses ungenutzten Gebäude weitere Personen unberechtigt in den Obergeschossen aufhielten.

Die Drehleiter war schon vor Beginn der Übung in der Nähe geparkt. Die übrigen Einsatzfahrzeuge trafen nach und nach ein.

Die unter Leitung von Alexander Jodeleit (stellvertretender Zugführer Löschbezirk Süd) angerückten Kräfte der Löschbezirke Nord und Süd setzten umgehend mehrere Trupps unter Atemschutz ein, um über den Haupteingang und zwei Seiteneingänge in das Gebäude vorzugehen. Zur Unterstützung wurden auch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Rüdesheim eingesetzt. Das zugekettete Hoftor musste mit einem Bolzenschneider geöffnet werden.

Die Erkundung der Rückseite durch den Einsatzleiter ergab, dass sich zwei Personen auf dem Dach befanden. Die Drehleiter wurde durch die Toreinfahrt gefahren und auf der Gebäuderückseite in Stellung gebracht, um die beiden Personen über den Korb der Drehleiter zu retten. Dann ging sie vor der Fensterfront in Anleiterbereitschaft und suchte durch die Fenster nach Personen im Gebäude. Ein Trupp ging mit einem C-Rohr in den Markt im Erdgeschoss vor und dann weiter in den Keller.

Zwei weitere Trupps gingen mit je einem C-Rohr über einen seitlichen Treppenaufgang in das erste und zweite Obergeschoss vor und durchsuchten alle Räume. Die Türen waren alle verschlossen und mussten gewaltsam geöffnet werden. Im Keller wurde der in einer Stahlwanne entzündete Brand gelöscht. Insgesamt wurden zehn Dummies nach und nach aus dem völlig verrauchten Gebäude gerettet.

Aufgrund der recht warmen Außentemperaturen und der großen körperlichen Anstrengung bei der Rettung der 80 kg schweren Dummies, gingen die Atemschutzgeräteträger körperlich an ihre Grenzen. Insgesamt 14 Feuerwehrleute waren unter Atemschutz im Einsatz. Mit insgesamt drei Belüftungsgeräten wurde das Gebäude entraucht. Die Hochstrasse war während der etwa zweistündigen Übung von der Reitschule bis zum Holzmarktkreisel gesperrt.

Noch kurz vor Übungsbeginn blockierten zwei Falchparker wichtig öffentliche Verkehrsfläche. Ein für Bad Kreuznach leider typisches Bild.

Die über die Hofgartenstrasse ausgeschilderte Umleitung wurde leider anfangs von einigen Autofahrenden nicht angenommen, die dadurch die Übung behinderten. Die Übungsleiter Christian Weitzmann, Anthony Amberg und Fabian Trarbach zeigten sich mit dem Ablauf der Übung zufrieden. Verschiedene Übungsbeobachter aus befreundeten Wehren gaben den Einsatzkräften in einer Nachbesprechung ein Feedback. Insbesondere die gute Zusammenarbeit aller Kräfte und der ruhige Übungsablauf wurden festgestellt.

Quelle: Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach