Vorgestern erst gefräst – gestern schon neu asphaltiert

Die Neuaufteilung der öffentlichen Verkehrsflächen in der Innenstadt zugunsten der Radfahrenden stößt auf massiven Widerstand in der Einwohnerschaft. Der am heutigen Sonntagmorgen um kurz nach Mitternacht unter der Überschrift “Pkw-Abfahrt vom Bourger Platz auf zwei Spuren verkleinert” veröffentlichte Bericht dieser Seite wurde bis um 3:15 Uhr bereits über 1.800 mal aufgerufen. Und die Reaktionen sind eindeutig:

Die beiden Bilder oben wurden am späten Samstagsnachmittag, 19.6.2021, gegen 17:45 Uhr aufgenommen.

Neben wenigen einzelnen Stimmen, die Verständnis für die Radikalkur zu Lasten des Autoverkehrs zeigen, formuliert eine erdrückende Mehrheit der Kommentare Unverständnis und Ablehnung. Das sagt natürlich nichts darüber aus, ob die an diesem Wochenende realiserten Maßnahmen zielführend oder sinnhaft sind. Aber es macht deutlich: die bei ihrer Persönlichkeits-Propaganda hyperaktive Oberbürgermeisterin hat bei der Kommunikation ihres Verkehrskonzeptes vollständig versagt.

Die beiden Bilder in der Mitte wurden am frühen Freitagabend, 18.6.2021, gegen 18:30 Uhr bzw 21:30 Uhr aufgenommen.

Denn ganz egal wie überzeugt eine kleine Gruppe von angeblich oder tatsächlich Wissenden von der Richtigkeit dieser Veränderungen überzeugt ist. Veränderungen sind nur unter Beteiligung der Bevölkerung möglich. Und nicht gegen sie. Neben diesen kommunalpolitischen Aspekten, für die die örtlichen Parteiorganisationen von SPD, Grünen und Linken noch einen hohen Preis an den kommenden Wahlurnen zahlen werden, ist die Wochenendaktion des Landesbetriebes Mobilität (LBM) vor allem wegen ihrer unfassbaren Umsetzungs-Geschwindigkeit beachtlich.

Unter der alten Schwarzdecke vor der Kreuzkirche kam Pflaster zum Vorschein. Kurzzeitig. Bis es wieder zuasphaltiert wurde.

Wurde noch am Freitagabend auf Wilhelm- und Salinenstrasse der alte Strassenbelag bis zum Kopfsteinpflaster darunter weggefräst, war bereits am Samstagnachmittag der neue Strassenbelag aufgebracht. Nachdem die Bevölkerung im Zusammenhang mit Corona vor allem Defizite und Pannen erleben mußte, ist diese organisatorisch-technische Meisterleistung des LBM und der von ihm beauftragten Fachunternehmen eine Ehrenrettung für das staatliche Verwaltungssystem.