Seit gestern stehen neben den kleinen schicken schwarzen auch grosse braune Mülltonnen auf dem Kornmarkt und der Alten Nahebrücke. Georg Bürger, Sachgebietsleiter der Stadtreinigung und der Müllabfuhr beim Bauhof, hat diese aufstellen lassen. Ungern. Denn er weiss: gerecht ist diese Lösung nicht. Das Aufstellen und Leeren der Zusatztonnen zahlt die Allgemeinheit.
Obwohl 99% der Abfälle in Form von Einwegverpackungen von einer handvoll Gastronomiebetrieben rund um den Kornmarkt stammen. Aber, das hat Georg Bürger erkannt, nur mit diesen zusätzlichen zehn Tonnen kann die “weitere Vermüllung des Kornmarktes” verhindert werden, die diese Seite vorgestern ins Bild gesetzt hat (“Der Kornmarkt vermüllt wieder”). Georg Bürger hat sich auch zum Schutz seiner Männer für diese Maßnahme entschieden:
“Wir möchten uns nicht nachsagen lassen, wir würden dort nicht reinigen”. Wie diese Seite bereits im Vorjahr berichtet hat, trifft die Stadtreinigung keine Schuld. Verantwortlich sind Stadtrat und Stadtverwaltung. Denn denen ist es nicht gelungen im Zusammenhang mit der Erteilung von Sondernutzungsgenehmigungen die dadurch begünstigten Gastronome zur Beseitigung des von Ihnen verursachten Mülls auf eigene Kosten oder zur Müllvermeidung zu zwingen.
So ist die Situation entstanden, dass im vergangenen und in diesem Jahr mehrere gastronomische Betriebe die von den SteuerzahlerInnen mit Millionenaufwand hergestellte schicke öffentliche Platzfläche kostenlos nutzen dürfen. Und die selben SteuerzahlerInnen zusätzlich auch noch die Kosten der Abfallentsorgung zu tragen haben für die von den selben Gastronomiebetrieben verursachte Vermüllung.
Und das teilweise auch noch für Betriebe, die sich wie Vannini nicht einmal an die Coronaschutzvorschriften halten. Denn wie diese Seite in den vergangenen fünf Tagen jeweils im Bild dokumentieren konnte, wird in dem Eisladen sowohl an KundInnen ganz ohne Maske, aber auch an nur mit einfachen Stoffmasken ausgestattete KundInnen Eis verkauft, obwohl medizinische bzw FFP2-Schutzmasken vorgeschrieben sind. Und unter “Regeln” auch verlangt werden. Hauptsache der Rubel rollt.
