Gemeinsamer Coronaschutz fördert türkisch-kurdisches Verhältnis

In und um Bad Kreuznach leben zahlreiche Flüchtlinge und Migranten aus der Türkei, Syrien und dem Irak. Einige wenige sind Christen. Die Mehrzahl Moslems. Und doch sind diese sich untereinander nicht immer “grün”. Aleviten, Sunniten und Schiiten haben religiöse wie soziale Differenzen. Und dann kommt noch der kurdisch-türkische Konflikt dazu. Da die beiden Volksgruppen sich in der Türkei, in Syrien und dem Irak aktuell wieder mit Waffeneinsatz bekämpfen, besteht jederzeit die Gefahr, dass etwa durch die Betroffenheit von Familienangehörigen der Hass aus dem Nahen Osten bis zur Nahe vordringt.

Cihan Sen, Landrätin Bettina Dickes und Abdulkerim Ikiz bei der Präsentation der Informationsplakate (von rechts).

Um so wichtiger ist es, dass hier führende Repräsentanten der türkischen und der kurdischen Gemeinschaften zusammenarbeiten. Bei der Coronabekämpfung ist das der Fall. So haben sich der Deutsche Cihan Sen, Vorsitzender der örtlichen DITIB-Gemeinde, und Abdulkerim Ikiz von der kurdischen Gemeinschaft zusammengesetzt, um die neuen Informationsplakate der Stabsstelle Corona des Kreises ins Türkische und ins Kurdische zu übersetzen. Den ersten Teil ihrer Arbeit präsentierten Landrätin Bettina Dickes, Ron Budschat und Sabine Bauer von der Stabsstelle Corona gestern in Anwesenheit der beiden Dolmetscher vor dem Tugra Grill.

Abdulkerim Ikiz (rechts) veranlasste die Übersetzung ins Kurdische.

In dem Restaurant an der Bahn- und Mannheimer Strasse (gegenüber dem Haus der Stadtgeschichte am Löwensteg) wird der kurdisch-türkischen Küche ein weit über die Stadtgrenzen hinaus geschätztes kulinarisches Ausrufezeichen gesetzt. Der Leiter der Corona-Stabsstelle des Kreises Ron Budschat begrüßte nicht nur die Hilfestellung bei Übersetzung und Verbreitung. Sondern ausdrücklich die Zusammenarbeit von Menschen mit türkischem oder kurdischem Migrationshintergund als wertvollen Beitrag zu einem friedvollen Miteinander (weiterer Bericht folgt).