Personalrat der Stadt hofft auf “Konsequenzen für Vorgesetzte”

Insider beklagen das schon seit Jahren: seit Dr. Heike Kaster-Meurer Oberbürgermeisterin ist, kletterte nicht nur der Krankenstand bei Führungskräften in der Stadtverwaltung auf Rekordhöhen. Von vielen Mitarbeitenden wird ein insgesamt schlechtes Betriebsklima geschildert. Der rührige Personalrat hat dazu in seinem Jahresbericht für 2020 eine Reihe von Ursachen schonungslos aufgelistet. Eine eher unerfreuliche Rolle wird einmal mehr von der Personalabteilung besetzt.

Flächendeckend kein Mitarbeitergespräch

Die mußte dem Personalrat auf Anfrage mitteilen, dass “ganze Ämter und Abteilungen, sowohl in den Aussenbereichen als auch in der Verwaltung” konkreten Verpflichtungen nicht nachgekommen sind. So soll nach Mitteilung des Personalrates seit 2019 “verpflichtend für alle einmal jährlich ein Mitarbeitergespräch stattfinden”. Dazu kam es aber flächendeckend nicht. Wie unerfreulich diese Feststellung ist, wird deutlich, wenn man der Erklärung des Personalrates folgt.

“Ideen und Vorstellungen vorbringen”

Ziel der nicht eingehaltenden Vereinbarung ist es demnach, dass die Mitarbeitenden “eine Rückmeldung zu ihrer geleisteten Arbeit erhalten, aber auch aus eigener Sicht dazu etwas sagen können”. In dem Pflichtgespräch sollen “die Arbeitsaufgaben überprüft werden, um zu wissen”, was sind Erwartungen, was sind die Aufgaben der Mitarbeitenden. Diese sollen in diesen Gesprächen zudem “Ideen und Vorstellungen vorbringen, aber auch mitteilen, wenn sie Unterstützung brauchen”. Weiterbildung und Qualifizierung sei in den “Führungsleitlinien” als Aufgabe von Vorgesetzten festgeschrieben worden. “Und es liegt an jedem einzelnen Beschäftigten diesen Wunsch auch vorzubringen”.

Aufruf zur Meldung an Personalrat und Personalamt

Und dann wird Personalrats-Vorsitzende Annette Köllmeier deutlich: “Beschäftigte, denen ein Gespräch verwehrt wird, sollten sich bei uns oder der Personalabteilung melden, damit wir reagieren können”. Wie diese Reaktion aussieht, kündigt Köllmeier unmißverständlich an: “Sollten in diesem Jahr wieder ganze Abteilungen und Ämter keine Gespräche führen, hoffen wir, dass dies für die entsprechenden Vorgesetzten Konsequenzen hat”. Um dann festzustellen: “nur wenn wir vertrauensvoll und wertschätzend miteinander umgehen, können wir gut zusammenarbeiten”.

Erstveröffentlichung am 31.12.2020