Für die örtlichen Parkplatzsuchenden gabs die Bescherung schon zwei Tage vor dem Heiligen Abend. Da hat die Gesellschaft für Beteiligungen und Parken in Bad Kreuznach mbH (BGK) ihr vollautomatisches Kennzeichenablesesystem für den Parkplatz Hochstrasse freigeschaltet: vorfahren, reinfahren, parken. Bei der Rückkehr das Kennzeichen eingeben. Zahlen. Und abfahren. So modern ist kommunale Parkraumbewirtschaftung bundesweit nur in der Nahemetropole. Dazu wird eine Kommunikationsmöglichkeit angeboten, über die Rückfragen und Störungen geklärt werden können.
So viel technisch gestützter Service in Rufweite vom Stadthaus, dessen erster Videokonferenz-Versuch in einem Desaster aus Frequenzstörungen und Bedienungsfehlern endete, hat offenbar Mißgunst geweckt. Denn kurz nach der Inbetriebnahme der neuen Parkraumbewirtschaftung hat die Stadtverwaltung einen Teil der Geländer, die die Teilfläche der früheren Verwaltungs-Baracken von der Einfahrt abgrenzte und eine Durchfahrt verhinderte, entfernt. Jetzt ist es möglich sowohl auf dem anliegenden Grundstück des VfL als auch der städtischen Fläche kostenlos zu parken.
Und als ob diese Provokation nicht ausgereicht hätte, wurde nördlich der Schrankenanlage eine freie Durchfahrt geschaffen. Abgezockte Autofahrer können so das Zahlen umfahren. Wer auch immer das veranlaßt hat, paßte in der Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses am 1. September 2020 besonders gut auf. Damals jubelte Kai Hornuf, der Geschäftsführer des Wormser Stadtmarketings als Gastreferent:
“Kostenloses Parken, das Größte, was ein Autofahrer kriegen kann.” Das mag sein. Allerdings finanziert in Bad Kreuznach das Parken den steuerlichen Querverbund, der die Millionen-Defizite der Bäder trägt. Ohne Parkeinnahmen kein Badbetrieb. Was bedeutet: wer die Notausfahrt eingerichtet hat, möchte die Bäder stilllegen …
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21.12.20 – “BGK realisiert in der Hochstrasse einen Service-Quantensprung beim Parken”
02.09.20 – “Aufgespiesst: beim Stadtmarketing schlägt Bad Kreuznach Worms mit Weile”