FFF nach Verkehrszählung: “Weg mit diesen Flop-up-Radwegen”

Schon als einzelnes Stadtratsmitglied hatte Dr. Herbert Drumm versucht die “Pop-up-Radwege” in einer Sitzung zu thematisieren. Das scheiterte, weil er damals kein Antragsrecht hatte. Die Fraktion FWG / BüFEP hatte daraufhin das Thema aufgegriffen. War aber im Planungsausschuß mit ihrem Anliegen, das Experiment an lebenden Menschen in der Gensinger Strasse zu beenden, an der Mehrheit von Stadtverwaltung, SPD, Grünen und Linken gescheitert. Jetzt hat die FFF-Fraktion mit einer konkreten Aktion nachgelegt.

Der Zusammenschluß aus FDP, Fairer Liste und Freien Wählern nahm sich am Montag dieser Woche die Zeit für eine Verkehrszählung. Zwischen 7.30 Uhr und 16.30 Uhr wurden nicht – wie sonst üblich – die Autos, sondern die Radfahrenden gezählt. Das Ergebnis bestätigt in erschreckender Deutlichkeit die subjektiven Beobachtungen hunderter von VerkehrsteilnehmerInnen, die diese in den Sozialen Medien seit Monaten mitteilen: stadtauswärts nutzten 75 RadfahrerInnen die Radwege. Stadteinwärts in neun Stunden ganze 50.

Aus diesen und den eigenen Beobachtungen zieht die FFF-Fraktion die Konsequenz: “Die Entscheidung der Stadt, in der Gensinger Straße auf beiden Seiten eine komplette Fahrbahn für den Radverkehr anzubieten, halten wir für vollkommen überzogen. Dieser Plan, wenn es überhaupt einer war, zeigt das totale Versagen unsrer Verkehrsplaner, allem von unserer Oberbürgermeisterin”. Nicht nur die Mehrheit der Bad Kreuznacher sei sauer, “über die bewusst herbei geführte Verkehrsbehinderung und Gefährdung”, sondern auch Pendler und Besucher.

“Vor dem Kreisel an der ehemaligen Capri Bar staut sich jetzt jeden Tag der Verkehr, weil schon bei der Kreisausfahrt der überdimensionierte Pop up Radweg beginnt und bereits zwei Geradesausfahrer reichen, um einen Riesenrückstau zu produzieren,” hat die FFF-Fraktion beobachtet. Und zieht eine klare Konsequenz: “Unsere Fraktion verlangt die sofortige Rücknahme dieser krassen Fehlentscheidung. Weg mit diesem FLOP UP Radweg”. Die Forderung der FFF: “Wir möchten in der Gensinger Straße und Umgebung eine Fahrradwegplanung, die sich nach dem gesunden Menschenverstand richtet”.

Die Presseerklärung der Fraktion FFF im Wortlaut:

“Vom Pop up Radweg Gensinger Straße zum Flop up Radweg: Die Fraktion FDP / FL / FW hat am vergangenen Montag eine Zählung der Radfahrer in Höhe der Unterführung Gensinger Straße durchgeführt, die den sogenannten Pop up Radweg benutzt haben. Zwischen 7.30 Uhr und 16.30 Uhr haben stadtauswärts 75 Radfahrer den Weg benutzt und stadteinwärts 50. Das sind auf die Stunde gerechnet zwischen 5 und 6 Radfahrer stadteinwärts und stadtauswärts zwischen 7 und 8.

Unsere Fraktion ist grundsätzlich dafür, dass wir in der Stadt ein gutes Radwegenetz anbieten müssen. Die Entscheidung der Stadt, in der Gensinger Straße auf beiden Seiten eine komplette Fahrbahn für den Radverkehr anzubieten, halten wir für vollkommen überzogen. Dieser Plan, wenn es überhaupt einer war, zeigt das totale Versagen unserer Verkehrsplaner, allem von unserer Oberbürgermeisterin.

Nicht nur die Mehrheit der Kreuznacher ist sauer, über die bewusst herbei geführte Verkehrsbehinderung und Gefährdung, sondern auch die zahlreichen Pendler und Besucher die in unsere Stadt kommen. Vor dem Kreisel an der ehemaligen Capri Bar staut sich jetzt jeden Tag der Verkehr, weil schon bei der Kreisausfahrt der überdimensionierte Pop up Radweg beginnt und bereits 2 Geradesausfahrer reichen, um einen Riesenrückstau zu produzieren.

Unsere Fraktion verlangt die sofortige Rücknahme dieser krassen Fehlentscheidung. Wir möchten in der Gensinger Straße und Umgebung eine Fahrradwegplanung haben, die sich nach dem gesunden Menschenverstand richtet. 5 – 7 Radfahrer in der Stunde rechtfertigen eine solche Behinderung des fließenden Verkehrs nicht. Zudem erzeugt der ständige Stau eine große Lärmbelästigung, Unfallgefahr und einen überhöhten CO2-Ausstoß.

Wann endlich beginnt unsere Oberbürgermeisterin mit einer Verkehrsplanung, die es unserer Stadt erlaubt, allen Verkehrsteilnehmern ein vernünftiges Zusammenleben zu ermöglichen? Die Verkehrsplanung in unserer Stadt entwickelt sich immer mehr zum eklatanten Schwachpunkt, der das wirtschaftliche Wachstum unserer Stadt stört. Die Lust in unsere Stadt zu fahren und dort einzukaufen vergeht immer mehr Menschen aus dem Umland.

Diese Menschen kommen nicht mit dem Fahrrad in die Stadt, sondern mit dem Auto – wenige kommen mit dem Bus. Wenn die OB es endlich geschafft hat, dem motorisierten Verkehr in unserer Stadt den Garaus zumachen, dann können wir damit beginnen auch die Lichter nach und nach in unserer Stadt abzuschalten. Also weg mit diesem FLOP UP Radweg. Die Geduld unserer Bürger und unserer Besucher geht allmählich zu Ende. Jürgen Eitel (Fraktionsvorsitzender)”

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