Verhängt der Landkreis Ausgangsbeschränkungen?

Einzelhandel zu, Kitas nur noch als Notangebot. Das gilt ab übermorgen überall im Bundesgebiet. Im Kreis Bad Kreuznach könnte es schlimmer kommen. Denn Ministerpräsident*Innen und Bundeskanzlerin haben zusätzlich noch eine “Hotspotstrategie” vereinbart. Die gilt für Regionen mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Dort sollen, so die Beschlusslage, als zusätzliche Schutzmaßnahme auch weitgehende Ausgangsbeschränkungen getroffen werden.

Am Sonntag lag die von der Kreisverwaltung mitgeteilte Zahl der Neufälle pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten 7 Tage bei 195,6. Also nur ganz kanpp unter dem vereinbarten Grenzwert. Und weil die Sonntagsmeldungen aus unterschiedlichen Gründen (Meldezeitpunkt 11 Uhr statt 14 Uhr u.v.m.) tendeziell unter der an Werktagen liegt, droht an der Nahe eine verschärfte Form des Lockdowns. Landrätin Bettina Dickes hat am Rande der Vorstellung des Landes-Impfzentrums in Bad Sobernheim ihre Haltung dazu klargestellt.

Sie ist keine radikale Vertreterin von “Law and Order”. Dickes appelliert lieber an die Vernunft und das Verantwortungsgefühl der Einwohner*Innen. Aber sie hat auch klar erkannt: unsere Probleme sind hausgemacht. Würde sich jede und jeder an die AHA-Regeln halten, wäre die Lage wesentlich entspannter und ein Lockdown überflüssig, ist sich die Landrätin sicher. Was bedeutet: wenn nicht endlich wirklich alle Masken tragen und Abstand halten, wird es zu “weitgehenden Ausgangsbeschränkungen” kommen, wie es am Sonntagmittag beschlossen wurde.

Erstveröffentlichung am 14.12.2020