Meinung: Dr. Kaster-Meurers Handstreich ist gescheitert

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Claus Jotzo

Eigentlich ist das unfassbar: mitten in einer kommunalen Krisensituation (Haushaltsdefizit, hoher Krankenstand in der Verwaltung usw), deren Lösung durch eine bundesweite Seuche erheblich verschärft wird, verursacht die Oberbürgermeisterin künstlich Reibungsverluste. Sorgt für zusätzlichen Streit, statt die begrenzten Ressourcen konstruktiv einzusetzen. Trotz unzähliger neuer Verkleidungen (“Raktetenjäckchen”) und einem neuen “Look” bleibt sich Dr. Kaster-Meurer damit aber eigentlich nur ihrer Linie treu.

Führungsversagen mitten in schwieriger Lage

Die begann mit durch persönliche Empfindlichkeiten motivierte Strafanträge gegen Mitglieder des Stadtrates. Und erreicht jetzt einen traurigen Höhepunkt mit einem Führungsversagen mitten in schwieriger Lage. Der Versuch, im Handstreich Präsenzsitzungen der kommunalpolitischen Gremien der Stadt abzuschaffen, bestätigt die Wahn- und Verschwörungstheorien von den Rändern der Gesellschaft. Schon aus diesem Grund ist die Vorgehensweise der Oberbürgermeisterin unverantwortlich.

Keine OBIn-kritischen Ansätze in der SPD-Fraktion

Unfassbar ist, dass die eigenen Parteigenossen nicht in der Lage sind, die Egotripps der Oberbürgermeisterin zu stoppen. Nicht einmal der Abgang des früheren Fraktionsvorsitzenden Andreas Henschel und der Fraktionsaustritt des langjährigen und verdienten Genossen Wolfgang Bouffleur führen zu selbst- und OBIn-kritischen Ansätzen in der SPD-Fraktion, die zum Wahlverein Meurer-Kaster-Meurer verkommen ist. Den politischen Mitbewerbern ist es recht. Sie müssen nicht viel tun. Sondern schauen entspannt dabei zu, wie sich die SPD in Bad Kreuznach gezielt aufs HKM-Niveau verkleinert.

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