Eigentlich betreibt das Informationstechnikbataillon 282 in Kastellaun die Informations- und Kommunikationssysteme der Bundeswehr. Auch für Auslandseinsätze weltweit. Derzeit sind viele der dort stationierten Soldaten zum Zivildienst abkommandiert. Vier in die Stabsstelle des Landkreises zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Zwei davon, Jannek Michel und Florian Humpert, gewährten gestern einer Gruppe von Pressevertreter*Innen Einblick in ihre Arbeit.
Die besteht überwiegend daraus, Kontaktpersonen von akuten Coronafällen zu informieren. Telefondienst eben. Dem Kreis sind die Helfer in Uniform höchst willkommen. Und für den in Winzenheim wohnenden Jannek Michel hat der derzeitige Arbeitsplatz den Vorteil, dass er eine viel kürzere Anfahrt mit sich bringt. Statt in den Hunsrück geht es morgens runter zur Sparkasse. Dort befindet sich nämlich die Einsatzzentrale der Stabsstelle. Was noch einen weiteren Hinweis ermöglicht.
Erst vor drei Tagen wies das Netzwerk am Turm e.V. auf seine Pläne für eine “zivile Sicherheitspolitik” hin. Die Beinhalten u.a. als Zieldefinition für das Jahr 2040: “die Bundeswehr ist zum Technischen Hilfswerk mutiert”. Ob es soweit kommt – wer weiß das heute schon. In jedem Fall leisten jetzt vier Soldaten ganz friedlichen Zivildienst just in jenem Gebäude, auf dem der Turm steht, den die Friedenaktivisten im Namen führen. Das hätte noch letztes Jahr niemand für möglich gehalten.