Kosten für den Grundschul-Neubau liegen bei 17,4 Millionen Euro

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Wie von dieser Seite angekündigt, tagte der Grundstücksausschuß gestern Abend zu einer Reihe wichtiger Punkte in öffentlicher Sitzung. Markus Schlosser konnte die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker davon überzeugen u.a. die Information über den Grundschulneubau transparent zu gestalten. Und das ist gut so. Denn aufgrund der aktuellen Kostenschätzung in Höhe von 17,4 Millionen Euro (Stand: Oktober 2020) steht fest, dass dieses Projekt eines der teuersten in der laufenden Dekade werden wird. Auch wenn Kreis und Land Zuschüsse geben:

Etwa die Häfte der Kosten bleibt am defizitären Stadthaushalt hängen, muß also über Kredite finanziert werden. Trotz des Grundsatzbeschlusses des Stadtrates vom 4. Juni 2020 steht derzeit noch nicht einmal der Standort zu 100% sicher fest. Das liegt daran, dass bei der rund zweijährigen Grundstücksuche keine Idealfläche gefunden wurde. Der vom Stadtrat priorisierte Standort ist eine erst kürzlich als Parkplatz von der städtischen BGK GmbH hergerichtete Fläche im Gewerbepark General Rose.

Stadtwerke und Sparkasse brachten alternativ eine Teilfläche des früheren Vaillant-Grundstückes in der Alzeyer Strasse ins Gespräch (diese Seite berichtete). Nicht mehr im Rennen ist die Fläche der Gärtnereien Foos und Rehner zwischen der Dürer und der Holbeinstrasse. “Dort ist der Verkauf der Eigentumswohnungen gut angelaufen” hat Schlosser gehört. Und damit besteht auf Seiten der Investoren kein Interesse an einem Deal mit der Stadt. Hauptproblem des BGK-Standortes sind die dort wegfallenden Parkplätze.

Sachlich-fachlich wurden gestern die in der Sache noch großen Gegensätze zwischen Markus Schlosser (links) und BGK-Geschäftsführer Christoph Nath (zweiter von rechts) angesprochen.

Diese müssen an anderer Stelle neu geschaffen werden. Auf einem Grundstück, dass sich die Stadt derzeit durch einen Tausch mit dem ASB beschafft. “Ganz sauber und korrekt” muß dann das BGK-Grundstück von der BGK an die Stadt verkauft werden. Und im Gegenzug das heute noch ASB-Grundstück an die BGK überschrieben werden. Um das rechtssicher zu machen und Probleme wie bei der kostenlosen Nutzung der Crucenia-Thermen durch Kurhaus-Gäste zu vermeiden, sitzt Beigeordneter Schlosser heute mit BGK-Geschäftsführer Nath und einem Wirtschaftsprüfer zusammen.

Obwohl sich Christoph Nath gestern Abend erkennbar zurücknahm und seinen Widerspruch zu den Schlosser-Plänen nur andeutet ist klar: das wird keine einfache Aussprache. Selbst wenn die Grundstücks- und damit die Standortfrage endgültig geklärt werden sollte, bleibt das Problem Schulturnhalle. Hier sind für Markus Schlosser zwei Lösungen vorstellbar. Der Neubau einer Halle gemeinsam mit dem MTV auf dessen Grundstück neben der Kita. Oder die Nutzung der bereits im Besitz der Stadt befindlichen ehemaligen Sporthalle der US Army, in der derzeit die Trampolin-Leistungssportler trainieren.

Ausschußmitglied Yunus Senel (SPD) trug zum Grundschulneubau eine Reihe von Fragen vor, die teils in der Sitzung vom Beigeordneten Markus Schlosser beantwortet wurden, teils noch zu klären sind. Wie die nach dem Wert des derzeit im Eigentum der BGK stehenden Parkplatzes, den die Stadt auslösen muß, um darauf eine Grundschule bauen zu können.