CDU-Parteifreunde lassen Manfred Rapp im Stich

Bewertung von
Claus Jotzo

Auf Alfons Sassenroth und Helmut Kreis kann sich CDU-Fraktionsvorsitzender Manfred Rapp verlassen. Das sind im besten Sinne treue Parteiindianer, die den Häutling auch bei Nieselregen und unerfreulichen Besprechungsthemen begleiten. Wie gestern Abend im Hauptausschuß. Dort hat die CDU fünf Plätze. Von denen zwei leer blieben. Nur weil zeitgleich ein CDU-Termin in Bad Münster stattfand, rechtfertigt das nicht den Ausfall von 40% der Ausschußmitglieder.

Jeder in der CDU, der sich engagieren möchte und dem Ausschußmitarbeit aufgrund der wenigen Plätze verwehrt wird, muß das als Provokation verstehen. Manfred Rapp läßt sich das nicht anmerken. Und jammert natürlich nicht. Aber es muß ihm die Sorgenfalten ins Gesicht legen, wenn seine Truppe es nicht einmal schafft die Arbeitsplätze in den Gremien vollständig zu besetzen. Wie man es richtig macht hat den Christdemokraten gestern die Fraktion FDP / Faire Liste gezeigt.

Die haben im Hauptausschuß nur zwei Plätze. Aber alle vier Fraktionsmitglieder waren anwesend. SPD, Grüne, AfD, Linke und FWG / BüFEP waren immerhin in Sollstärke und vollzählig vertreten. Die SPD hat zudem schon bei der Neuwahl der Ausschüsse im Juni 2019 vorgemacht, wie man es bei vielen “potentiell sitzungsverhinderten” Mandatsträgern lösungsorientiert organisiert: nämlich durch die Wahl vieler Vertreter*Innen. Beide Vorgehensweisen würde der CDU als größter Fraktion gut zu Gesicht stehen: ein stärkeres persönliches Engagement ihrer Mandatsträger. Und mehr Quantität auch in den hinteren Reihen der Ausschußbesetzung.