Leserbrief des Lothar Bastian zum Pro-Salinen- Plädoyer von Elle und Rolf Schaller

Lieber Herr Schaller, Sie wissen ja auch, dass Sie mit Ihren Ausführungen bei mir offene Türen finden, da ich seit vielen Jahren genau diese Argumente vertrete und sie auch in allen städtischen Gremien immer vorgetragen habe. Leider ist diese Argumentation in den Medien oft nicht genügend gewürdigt worden; wir können nur hoffen, dass die derzeitige Empörung bei Bürgern und Besuchern lange genug anhält. Zusätzlich zum beabsichtigten Abriss von zwei Gradierwerken ist natürlich der weitere Sündenfall die expansive Bebauung, das neue Bad und der dadurch wachsende Auto-Verkehr mitsamt den dafür angeblich notwendigen Straßen- und Parkplatz-Bauten.

Insgesamt bestätigen Sie mir meine diesbezüglichen Vorhaltungen, die ich seit nunmehr acht Jahren in den Gremien intensiv und fundiert vortrage. Was den Erhalt der Gradierwerke betrifft, so ist natürlich das Aufblühen einer breiten Bürgerbewegung zu begrüßen. Allerdings müssen wir auch bei einem anzustrebenden Bürgerbegehren immer auch die finanziellen Aspekte berücksichtigen. Ich habe vor einer Woche im Finanzausschuss ausgeführt, dass die Stadt KH angesichts ihres Haushaltsdefizits auch mittel- und langfristig nicht in der Lage sein wird, die Kosten für den Erhalt der Gradierwerke komplett alleine zu stemmen. Leider sind meine Argumente wieder einmal nicht in den Medien öffentlich gemacht worden:

Ich habe bereits seit Jahren bei diesem Thema immer darauf hingewiesen, dass nirgendwo im Land die jeweilige Kommune alleine den Erhalt nationalweit relevanter Kulturgüter finanziert. Überall anderwo, ob das die gerade sanierte Dalburg ist oder die berühmte Völklinger Hütte (zwei Beispiele die mir spontan eingefallen sind), zahlt das jeweilige Land den Löwenanteil der Kosten. Allerdings muss sich die Kommune bzw. der Kreis auch dafür in der Landeshauptstadt stark machen. Das haben weder die Stadtspitze noch die regionalen Landtagsabgeordneten gemacht. Hier wird man ansetzen müssen, um die ansonsten desaströsen Finanz-Argumente entkräften zu können. Vielen Dank für Ihre aussagekräftigen Darlegungen. Lothar Hans Bastian