Wertstoffhof: 2 Terminschwänzer, viele Einfach-so-Vorfahrer und ein lockerer Arbeitstag

Der gestrige Arbeitstag war für die Mitarbeitenden des AWB ein ganz besonderer. Erstmals durften die Anlieferer an den Wertstoffhöfen des Kreises nicht mehr einfach so vorfahren. Sondern hatten zu einem bestimmten Termin zu kommen. Je zwei alle zehn Minuten. Wir haben die Lage am Bad Kreuznacher Wertstoffhof auf dem Gelände des Kompostwerkes beobachtet. Bis 14.20 Uhr kamen zwei der angekündigten Anlieferer nicht. Dafür die allermeisten früher als vereinbart. Praktisch nicht ausgewirkt hat sich das 10-Minuten-Zeitfenster fürs Abladen. Einige schafften es in weniger Minuten.

Als Omma Paschulke (Name von der Redaktion geändert, rotes Auto) bei der Einfahrt sich gleich mit zwei großen Lastzügen anlegen wollte, wurde sie von einem aufmerksamen AWB-Mitarbeiter gerettet und auf den richtigen Weg verwiesen.

Und zwei von uns beobachtete Ablagevorgänge dauerten 21 bzw 23 Minuten. Zwischen den Anlieferungen minutenlange Wartezeiten ohne jede Tätigkeit. Für das Personal war es bei angenehmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein ein entspannter Arbeitstag. Nicht zu vergleichen mit einem normalen Öffnungstag ohne Terminvergabe. Auch hinsichtlich der angelieferten Müllmenge. Da nicht einmal die Häfte der Fahrzeuge abgefertigt wurde, als mit dem alten Verfahren, wurde auch nur knapp die Hälfte üblichen Müllmenge angenommen. Auffällig: allein in der Mittagszeit fuhren vier zum Teil schwer beladene Fahrzeuge vor, die sämtlich keinen Termin vereinbart hatten. Und daher weggeschickt wurden.

Gestern konnte man an der Arbeitstechnik schön erkennen, wer zum ersten Mal auf dem Wertstoffhof ablud – und wer über Erfahrung verfügte. All diesen Teams war eines gemein: auf dem Grundstück jenes Kreises, der für die Coronabekämpfung zuständig ist, wurden die Abstandsregeln durch die Ablader null beachtet.