Meinung: so geht Stadtmarketing

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Die hauptamtlichen Verantwortlichen haben sich unter ihren Schreibtischen vor dem Corona-Virus in Sicherheit gebracht. Und Ostern rein virtuell organisiert. Trotzdem hatten dutzende von Kindern samt ihren Familien einen realen Bonusspaß. Weil Andreas Schnorrenberger, dem die Stadtverwaltung mit einem beispielosen Aufwand bei der Eisbahn das Leben so schwer wie möglich machte, nicht in Seuchen-Depression verfiel, sondern das machte, was er kann wie kein anderer: Freude schenken und Hoffnung stärken. Zu danken ist natürlich den von ihm motivierten Sponsoren Cineplex, der Gravity Boulderhalle, dem Madagasga Kinderpark, dem Salinas sowie dem Kaufland, die wie der Meine-Stadt-Geschäftsführer an morgen denken.

Für Meine Stadt Bad Kreuznach zieht sich Andreas Schnorrenberger auch bei 24 Grad im Schatten ein Fell über.

Denn das Leben wird weitergehen, wenn die Seuche durch die disziplinierte Einhaltung von Abstand und Desinfektion samt Masken in den Griff bekommen wurde. Wenn dann die Menschen darüber nachdenken, wer in der Krise wie gehandelt hat – bzw wer nicht, trennt sich in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit die Spreu vom Weizen. Während andere sich mit sich selbst beschäftigen, hat ein Planiger Junge mit Hilfe aus Bad Münster den steuerbezahlten Tourismusmanagern gezeigt, wie Stadtmarketing geht: nämlich regional. Schnorrenberger hoppelte nicht nur in der Nahemetropole, sondern über die Dörfer. Ob sozial, kulturell oder wirtschaftlich – ohne die Stadt sind die Gemeinden nicht die Hälfte wert. Und ohne die Menschen im Umland kannst Du ein großes Straussenei über Bad Kreuznach schlagen. Schnorrenberger hat das verstanden. Und macht praktisch, worüber andere nur reden.