Die Teilnahme an Sitzungen des Finanzausschußes als Zuhörer*In lohnt einfach immer. Dank der erfreulich offenen Redeweise von Verantwortlichen wie Rainer Gerlach (Abwasserbetrieb) fällt einiges an Bonus-Informationen an. Manchmal sogar mit Unterhaltungswert. Oft sind es ja die Tiefbaumaßnahmen, die beim Abwasser zu Problemen und Spannungen führen. So berichtete diese Seite im Oktober über Kritik an den Kanalarbeiten im Wassersümpchen und der Mannheimer Strasse, die ausgerechnet über den Mantelsonntag und in der Vorweihnachtszeit stattfanden, die für den Einzelhandel besonders wichtig ist.
Aschermittwoch gehts los
Die nächste große Innenstadttiefbaustelle startet 2020 in der Kurhausstrasse. Ihr Beginn steht auf den Tag genau fest: es ist der 26. Februar 2020. Aschermittwoch. Egal wie tiefbaufreundlich das Wetter vorher sein mag: kein Stein wird vorher dem Boden entrissen, keine Baggerschaufel sich in die Erde graben. Versprochen. Von Abwasserchef Gerlach und dem Bürgermeister höchstpersönlich. Auf, wie in der Sitzung des Finanzausschußes am Dienstagabend klargestellt wurde, “ausdrücklichen Wunsch des Ordnungsamtes”. Die verwaltungsinterne Zusammenarbeit läuft also wie am Schnürchen. Für Helmut Kreis (CDU) eine Ankündigung, die ihm eine Nachfrage wert war.
Sarkastisches Lachen
Und so kam es heraus: die Abwasser-Grabungen richten sich im Kurgebiet nicht nach den Witterungsverhältnissen oder bautechnischen Erfordernissen. Sondern nach dem Narrenzug am Fastnachtssamstag. Der braucht die Kurhausstrasse. Das reicht als Begründung für die Terminierung. Lothar Bastian (Grüne) und andere Ausschußmitglieder konnten da sarkastisches Lachen nicht unterdrücken. Anderen verging die Freude. Denn sie erinnerten sich: Mantelsonntag und Einzelhandel waren nicht wichtig genug, um darauf Rücksicht zu nehmen. Der Schutz des Narrenzuges ist also schon mal geklärt. Offen blieb, wie sich die Tiefbaustelle auf die Hochbauprojekte in der Kurhausstrasse auswirken wird, auf deren Fortgang viele hoffen.