Die Filmmusik ist längst verklungen – die Plakate hängen immer noch

Selbst einfachste Aufgabenstellungen werden von Teilen der Stadtverwaltung nicht bewältigt. Auch bei Themen, die schon viele Jahre alt sind. Und Woche für Woche aufs Neue für Verdruss bei den Einwohner*Innen sorgen. Einer dieser Punkte: die Veranstaltungs-Plakatierung im Stadtgebiet. Für die Veranstalter eine billige Werbung. In den Augen vieler Menschen eine optische Vermüllung. Der Kompromis: die Zahl der genehmigten Werbeplakate ist begrenzt. Und abgesehen von Veranstaltungen, deren Macher einen besonderen “Draht” zur Stadtspitze haben, ist die Hängezeit auf wenige Wochen begrenzt. Eigentlich.

Denn im wirklichen Leben läuft es anders, als in den Verwaltungsbüros erdacht. Tatsächlich hängen immer wieder Plakate auch noch Monate, nach dem die damit angekündigte Veranstaltung längst stattgefunden hat. Aktuelles Beispiel aus der Bosenheimer Strasse. Dort wird noch immer für “Höhenflüge” der Filmmusik geworben. Die wurden allerdings bereits vor zwei Monaten präsentiert. In der Stadtverwaltung stört das offenbar keine(n). Diese Gleichgültig- und Untätigkeit kam bereits im Stadtrat zur Sprache. In der Einwohnerfragestunde der Sitzung am 20. Juli 2023 wurde von einem Bürger ein damals anhängiger Fall beispielhaft vorgetragen.

Im amtlichen Protokoll ist dazu festgehalten: “Herr Beigeordneter Schlosser erläutert das übliche Vorgehen seitens der Verwaltung und sichert eine Prüfung zu”. Was der Ordnungsdezernent tatsächlich erklärte, hat diese Seite am 3.8.2023 berichtete: “Schlosser wies darauf hin, dass die sich fehlverhaltenden Plakataufhänger leider zunächst aufgefordert werden müssten, die Plakate selbst abzuhängen. Erst wenn das nicht fruchte, dürfe die Stadt durch den Bauhof eine Ersatzvornahme anordnen und ein Bußgeldverfahren einleiten. “Da muss leider eine gewisse Reihenfolge eingehalten werden”.

Abschließend führte der Beigeordnete aus: “der Firmenlauf ist tatsächlich schon einige Zeit rum. Ich werde mich direkt darum kümmern, dass die morgen wegkommen. Oder übermorgen”. Leider mussten wir feststellen: die Plakate hingen zwei Wochen nach der Schlosser-Ankündigung immer noch. Und auch in der Sache sind die Ausführungen so nicht hinzunehmen. Denn die Stadt könnte längst lösungsorientiert handeln: eine Aufhänge-Genehmigung bekommt nur, wer mit seinem Antrag eine auskömmliche Kaution hinterlegt und der Stadtverwaltung den Auftrag erteilt seine Plakte wieder abzuhängen, falls er-sie-es es versäumt oder nicht schafft.