“Kitastrophe”: ver.di weist auf dramatische Personallage in den Kindergärten hin

Seit dem 19. Oktober 2023 ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) jeden Donnerstag zu einer Mahnwache vor der Staatskanzlei in Mainz auf und macht damit auf die dramatische Personalsituation in den Kindertagesstätten aufmerksam. Stellvertretend für die 722.000 pädagogisch und leitenden Beschäftigten in den Kitas haben in fast allen Bundesländern Beschäftigte aus Kitas vor den Staatskanzleien, den Senaten, den Landes – und Bundesministerien gestanden, um über die Situation zu informieren.

Am Donnerstag, dem 21. Dezember 2023 fand die vorerst letzte Mahnwache unter dem Motto „Donnerstag für gute Kitas – Es donnert in den Kitas“ statt. Mit ihren Aktionen haben die Kolleginnen und Kollegen Aufmerksamkeit erzielt. „Jetzt müssen wir Taten sehen“, fordert der ver.di-Landesbezirksleiter Michael Blug. Es ist klar, dass sich die Länder keine Fachkräfte für die Kitas „backen“ können. Wenn es aber keine Lösungen gibt sind die Folgen für den Wirtschaftsstandort eindeutig.

Viele Eltern müssen dann ihre Kinder wieder zu Hause versorgen und können nicht am Erwerbsleben teilnehmen. Frühkindliche Bildung in einem stabilen Kita-System ist die Grundlage für Bildungsgerechtigkeit, für eine funktionierende Wirtschaft und eine demokratische Gesellschaft. Um die Situation für Beschäftigte, Kinder und Eltern zu ändern und zu verbessern, stellt die ver.di folgende Forderungen gegenüber Bund und Ländern:

• Stabilisierung des bestehenden Kita-Systems
• Stopp des Abbaus der Qualitätsstandards
• Veranstaltung eines bundesweiten Kita-Gipfels
• Beteiligung des Bundes
• Stufenplan zum Ausbau der Erzieher*innenausbildung
• Planvoller Kita-Ausbau
• Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Familien

Für das kommende Jahr sind weitere Aktionen in Vorbereitung. Informationen zur ver.di-Kampagne SOS Kita und den Mahnwachen: www.sos-kita.verdi.de

Text: ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland