Jagdunfälle: PETA rät Spaziergängern und Anwohnern zu erhöhter Vorsicht

Ein leider reales Risiko beim Spaziergang oder auf der eigenen Terrasse: trotz verpflichtender „Jagdausbildung“ passiert es immer wieder, dass Jäger Passanten durch Fehlschüsse oder Querschläger gefährden. Es ist noch nicht lange her, da beschäftigte genau so ein tragischer Fall, bei dem eine ältere Dame auf ihrem eigenen Grundstück Opfer wurde, aus dem Keis Bad Kreuznach die Justiz. Allein in diesem Jahr ereigneten sich Medienberichten zufolge deutschlandweit bereits siebzehn Jagdunfälle. Vier Menschen, drei Pferde und ein Rind wurden dabei getötet, neun Personen teils schwer verletzt. Weitere Menschen gerieten unter Beschuss und kamen mit dem Schrecken davon.

Die Tierrechtsorganisation PETA rät der Bevölkerung in Rheinland-Pfalz deshalb während der noch bis Ende Januar andauernden Hauptjagdsaison zu erhöhter Vorsicht. Naturfreunde sind angehalten, Jagdgebiete zu meiden sowie auf Warn- und Hinweisschilder zu achten. Insbesondere in der Dämmerung ist es zusätzlich ratsam, eine Warnweste zu tragen. So lässt sich möglicherweise das Risiko verringern, von Jagdausübenden getroffen zu werden. „Auch 2023 häufen sich wieder Vorfälle, bei denen Fehlschüsse oder Querschläger Menschen und Tiere in Gefahr bringen, verletzen oder gar töten“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.

„Einige Jäger haben dabei Pferde oder Rinder mit Wildschweinen oder Waschbären verwechselt. Ein Beweis mehr, dass rücksichtslos auf alles draufgehalten wird, was sich bewegt. Die Hobbyjagd ist eine Gefahr für jedes Lebewesen, das sich in der Nähe aufhält, sie muss endlich durch neue Gesetze auf Bundesebene verboten werden.“ Regelmäßig sorgen schwere Jagdunfälle für Empörung. Erst Anfang November wurde bei Blankenheim ein 82jähriger Landwirt auf seinem Traktor während einer Drückjagd tödlich von einem Schuss getroffen.

Im August starb ein 18jähriger in Dötlingen, nachdem er in das Schussfeld eines gleichaltrigen Begleiters geriet. Am selben Tag wurde ein 54jähriger in Lippstadt von einer Gewehrkugel am Kopf getroffen, die von einem 83jährigen Jagdteilnehmer abgeschossen wurde. Er musste mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Ebenfalls im August verletzte sich ein Jäger bei Marlow versehentlich tödlich durch einen Schuss aus seiner eigenen Waffe. Auch im Wartburgkreis kam es im Mai zu einem tödlichen Unfall mit der eigenen Waffe. Im Februar schoss ein Jäger in Lamstedt einen anderen Jäger an, der daraufhin notoperiert werden musste.

Quelle: PETA Stuttgart