Leserbrief des Kay Maleton für den Erhalt des Bosenheimer Bades

Leserbrief von
Kay Maleton

“Im nächsten Jahr darf Bosenheim auf 900 Jahre zurückblicken. Mehrmals zerstört. Hungersnöte, Seuchen. Mal vordere Grafschaft Sponheim, mal Kurpfalz, mal Frankreich, mal Großherzogtum Hessen, mal Volksstaat Hessen, mal Kreis Alzey, Kreis Bingen und Grenzort des Regierungsbezirks Rheinhessen. Dessen Bürger mussten flüchten, wurden geplündert, zum Kriegseinsatz gezwungen und ermordet. Trotzdem kamen sie immer wieder zurück und bauten ihr Dorf wieder auf. Sie feierten, stritten, litten, kämpften und trauerten zusammen.

Auch die Eingemeindung nahmen sie nicht kampflos hin, doch historischen Besonderheiten, aber vor allem der damalige Zeitgeist ließ ihnen keine Chance. Die Nachwirkungen wären bis heute sicherlich überwunden, wenn man endlich verstehen würde, dass man nicht nur Land, sondern auch dörfliche Gemeinschaften eingemeindet hat, die ein Eigenleben und Identifikation besitzen. Insbesondere der seit 1972 bestehende Kampf ums das Freibad Ost reißt immer wieder alte Gräben im Verhältnis zur Kernstadt auf. Doch wer hat hier angefangen?

Die Bosenheimer waren und sind weiterhin bereit, die Hand zu einer fairen Zusammenarbeit auf Augenhöhe zu reichen, doch auf unsere Vertragsansprüche können, dürfen und werden wir nicht verzichten. Wir werden weiterhin auf demokratischer Grundlage für den Erhalt des Freibads Ost kämpfen. Aufgrund meines Rechtsverständnisses und dem Durchhaltevermögen der Bosenheimer bin ich felsenfest davon überzeugt, dass all die Bemühungen derjenigen, die sich seit Jahren für den Erhalt des Bades einsetzen, belohnt wird. Kurzum, das Freibad Ost wird bleiben”.

Kay Maleton arbeitet ehrenamtlich im Bosenheimer Ortsbeirat mit und ist stellvertretender Ortsvorsteher