Stadtverwaltung grenzt Behinderte aus

Die Enttäuschung bei den Betroffenen ist groß. “Ich habe den Eindruck, wir gehen wieder rückwärts”, stellte Heike Zapp hörbar enttäuscht fest. Zapp gehört zu den Gründungsmitgliedern des Behindertenbeirates und war einige Jahre dessen Vorsitzende. Und fasste ihre langjährige Erfahrung in der Sitzung des Gremiums am vorgestrigen Dienstag (24.10.2023) zusammen: “ich finde es langsam ein bisschen arg”. Die Enttäuschung Heike Zapps gründet sich auf den aktuellen Arbeitsbericht des Gremiums.

Weil eine Falschparkerin es sich bequem machte, musste der KRN-Bus – um wieder abfahren zu können – etwa einen halben Meter Abstand von der Bushaltestelle nehmen: für mobilitätsbehinderte Fahrgäste eine Zumutung und zusätzliche Ausgrenzung.

Die stellvertretende Vorsitzende Anette Glöckner hatte vom Besuch eines erst vor wenigen Wochen eröffneten Einkaufszentrums in der Bosenheimer Strasse berichtet. Dort war sie auf eine vollkommen untaugliche Behindertentoilette gestossen. In einem Neubau. Gravierende Defizite zeigte Anette Glöckner auch bei den städtischen Bushaltestellen auf. Zwei waren in den vergangenen Jahren mit tausenden von Euro Steuergeld “barrierefrei” ausgebaut worden, sind aber für Rollstuhlfahrer*Innen nicht benutzbar.

Ein weiteres Problem erlebte unser Fotograf auf dem Weg zur Sitzung des Beirates. Wieder einmal stand ein Falschparker auf der Bushaltestelle am Bourger Platz. Der Bus konnte daher nicht nahe genug an die im Vergleich zu anderen stark frequentierte Bushaltestelle heranfahren. Statt einer Einstiegserleichterung ergab sich so einmal mehr eine zusätzliche Behinderung. Derartige Bilder sind dort jeden Tag zu sehen – Kontrollen des Ordnungsamtes leider nicht (weiterer Bericht folgt).