Schausteller ehren Mandelbrenner Gerd Modes mit einem Hebebaum

Da war der Gerd Modes sen. sichtlich gerührt. Vorsitzender Ralf Leonhard nutzte die Versammlung der Schausteller am Mittwoch vor dem Jahrmarkt, um den mit 80 Lebensjahren wohl dienstältesten noch aktiven Berufskollegen im Naheraum für seine jahrzehntelange Berufsausübung zu ehren. Was schenkt man jemandem, der sich aufgrund seines Fleisses alles erarbeiten konnte, was er sich wünschte? Leonhard suchte lange. Und fand schließlich eine Rarität mit symbolischer Bedeutung, die weit in die Jugend des Geehrten zurückreicht: einen Hebebaum.

Derartige hölzerne Spezialwerkzeuge wurden noch nach dem II. Weltkrieg genutzt, um die schweren, von Pferden gezogenen Schaustellerfahrzeuge nach dem Abspannen auf den Festplätzen auf richtigen Ort zu platzieren. Der Hebebaum wurde nach den Prinzipien des Hebelgesetzes eingesetzt. Und ist eine schon für die Spätsteinzeit nachgewiesene technische Hilfe. So wurden etwa die Steinkreise der Megalithkulturen mit diesem Werkzeug errichtet. Derartige Arbeiten erwartet von Gerd Modes heute natürlich keiner mehr. Daher erhielt er eine Miniaturausgabe, mit der die Erinnerung an Kindheits- und Jugendtage befördert werden soll.