Polizei hilft Jugendlichem bei der Wiederbeschaffung des Jahrmarktgeldes

Eigentlich ist die Sachlage klar: gerade in einem Jahrmarktskarussell muss jeder Fahrgast auf seine Sachen besonders gut aufpassen. Selbst schuld, wer das nicht macht. Aber die Ausgangslage im konkreten Fall war ungewöhnlich. Der 17jährige löste am gestrigen Samstagabend (19.8.2023) gegen 19 Uhr zwei Tickets a 4,50 Euro für sich und seinen Kumpel. Zahlte mit einem Zwanziger. Und erhielt statt einem Zehner oder zwei Fünfern das Wechselgeld vollständig in 50-Cent, 1-Euro und 2-Euro Münzen. Diese stopfte er – suboptimal, wie er selbst einsieht – in seine Hosentasche. Um dann flott den Sitzplatz einzunehmen. Ein Ergebnis der wilden Fahrt:

Beispielbild einer 2023er-Jahrmarkts-Polizeifußstreife. Sowohl die Teams der Polizei als auch des städtischen Vollzuges werden, dass wurde der Redaktion dieser Seite dutzendfach bestätigt, von einem großen Teil der Gäste sehr gern gesehen, “weil das ein gutes Gefühl gibt”.

Ein angenehmes Gefühl in der Magengegend. Ein anderes: die Münzen waren aus der Hose ins Sitzpolster geruscht. Dort konnte man einen Teil sogar sehen – kam aber nicht heran. Der Schausteller lehnte eine zeitaufwändige Suchaktion aus nachvollziehbaren Gründen ab. Machte aber auch keinen anderen Lösungsvorschlag. Der junge Mann suchte daraufhin Hilfe bei der Polizeiwache auf dem Jahrmarkt. Dort schilderte er glaubhaft, dass die eingebüßten Münzen ein erhebliches Loch in sein ohnehin schmales Jahrmarkts-Samstagsabend-Budget reissen. Und bewegte eine Streife so zum gemeinsamen Gang zum Fahrgeschäft. Dort hatte der Schausteller ausreichend Möglichkeit seine Sicht der Dinge dazulegen.

Er stellte klar, dass konstruktionsbedingt die in den Sitzpolstern verschwindenden Dinge wie Geld, Handys und Papiere nicht herausfallen können. Ein Ausbau während des laufenden Betriebes wegen der damit verbundenen Umsatzeinbußen allerdings nicht möglich sei. Und bot dem Jugendlichen im Beistand der Polizeibeamten schließlich an, dieser könne am heutigen Sonntagmorgen um 9 Uhr an der täglichen Revision der Anlage teilnehmen. Wenns gut geht gibts also heute das Geld zurück. In jedem Fall hat die Jahrmarktspolizeidienststelle unter Beweis gestellt, dass sie dem Anspruch “Freund und Helfer” gerecht wird.