Verwaltungsuntätigkeit verhindert Barrierefreiheit

Ein wichtiges Ziel: Barrierefreiheit. Gehwege, Strassenübergänge, Bushaltestellen und andere Verbindungen im öffentlichen Raum sollen irgendwann zu 100% ebenerdig ausgebaut sein bzw ohne Hindernisse oder Hürden auch für Menschen mit Behinderung, die im Rollstuhlsitzen müssen, einen Kinderwagen schieben oder sich auf einen Rollator stützen. Die Einwohner*innen der Stadt bringen für dieses Ziel Jahr um Jahr sechsstellige Beträge auf. Die selbe Stadtverwaltung, die die Steuern dafür einzieht und die Tiefbauarbeiten beauftragt, läßt zu, dass überall im Stadtgebiet Tag für Tag solche Bilder zu sehen sind: Gehwege werden mit Autos zugeparkt und mit Müllcontainern zugestellt. So wie gestern in der Wöllsteiner Strasse.

Und in der nächsten Sonntagsrede des Oberbürgermeisters erklärt er dann, wie wichtig ihm und der Verwaltung Barrierefreiheit ist, wieso dafür so viel Geld ausgegeben werden muss. Und dann wundern sich die einfach strukturierten Verantwortlichen, wenn die normalen Leute dieses Geschwafel (und die ganze öffentliche Verwaltung) nicht mehr ernst nehmen. Von den Verwaltungsverantwortlichen wird dann, um das Totalversagen bei der Durchsetzung des Schutzes der Schwächeren in der Gesellschaft zu verschleiern, von Einzelfällen gesprochen. Was an die berühmten letzte Worte eines Autofahrers auf der A 61 erinnert, aufgezeichnet von seinem Gesprächspartner: “SWR 3 meldet gerade einen Geisterfahrer in Höhe Ingelheim West. Einer? Das sind doch dutzende …”.