Es ist jetzt schon über eine Woche her. Aber Marlene Marthaler und Wilfried Maus schwärmen noch immer vom Konzertbesuch auf dem Hockenheimring am 21. Juli, als wären sie noch auf dem Heimweg. Der Boss gab sich die Ehre. Und die beiden nicht mehr ganz so jungen Bad Kreuznacher waren im über 80.000köpfigen Publikum mit dabei. Vorgeschlagen hatte den Trip Marlene Marthaler. Sie ist ein großer Bruce Springsteen – Fan. Und stand 1985 schon im Waldstadion, als der weltbekannte US-Rockstar auf seiner “Born in the U.S.A.”-Tour in Frankfurt Station machte.
Damals reiste Marlene Marthaler eigens von ihrem seinerzeitigen Arbeitsort Lüneburg in die Metropole am Main. Ihr Ehemann Wilfried Maus ließ sich schnell begeistern. Und so waren die Tickets für das Zusatzkonzert fix bestellt. Vor der Fahrt zum Hockenheimring haben die beiden im Freundes- und Bekanntenkreis nichts verraten. Um sich die Vorfreude nicht durch gut gemeinte Tipps trüben zu lassen. Da müssen wir alle eben Umdenken.
Waren vor 50 und noch vor 25 Jahren Konzertbesuche auch ein Ausdruck gesellschaftlichen Protestes – und daher überwiegend von jüngeren Menschen geprägt, gehört ein entsprechender Besuch heute mehr zum kulturellen Allgemeingut. Und an dem sollen auch ältere Mitbürger*Innen Anteil haben. “Keinesfalls sollte man im Alter Unternehmungen lassen, die einem gut tun würden”, rät Marlene Marthaler. Und freut sich mit Wilfried Maus am Hockenheimring viele Gleichgesinnte getroffen zu haben.
